Das mit der Höherlegung beim TD4 ist ab und an mit etwas Problemen behaftet. Es entstehen zwei grundlegende Probleme.
1. Das Voderachsdiff entfernt sich de facto um ca 2 cm vom Verteilergetriebe
2. Der Knickwinkel der Kardanwelle am Verteilergetriebe wird um ca 5 Grad größer

Nummer 1 ließe sich mit einer Distanzscheibe erledigen. Das hat beim Kollegen x-country geholfen
Nummer 2 ist problematischer. Je nachdem wie gut die vordere Kardanwelle gefertigt wurde, kann die die 5 Grad dann ab oder leider auch nicht.

Wir müssen uns vor Augen halten, das über den Kardan mal eben über 400 NM an der Vorderachse anliegen. Wer das zu Hause mal ausprobieren will... EInfach mal ein Kardangelenk an die Ratsche klicken und probieren über Eck mal was abzuschrauben. Je größer der WInkel, desto problematischer. Und 5 Grad sind bei nem Kardanantrieb ne Menge. Kommt dann noch dazu das man den Dicken gerade stellen will, also vorne genauso hoch wie hinten, dann wird dieser Winkel noch größer.

Ich habe damals 3 Kardanwellen zerschossen bevor ich eine hatte die auch sauber funktionierte. Einmal die Originale. Die hatte anfangs mit einer Distanzscheibe super funktioniert. Bis die Kreuzlage im Eimer waren. Nach 5000 km. Danach folgten 2 günstige, sogenannte Doppelgelenkwellen. Also die, an denen im Bereich Verteilergetriebe zwei Kreuzgelenke hintereinander sind. die erste nach 10.000 km, die zweite nach 3.000 km im Eimer. Es folgte dann eine mit zwei Gelenken, bei denen dazwischen ein Zentrierungsstück ist. Von GKN. Das ist die erste die jetzt gehalten hat. Seit 85.000 km ohne Probleme.
Beim Kollegen x-country hat am Ende die Originale mit Distanzstück gehalten.

Was am Ende bei wem wie funktioniert, das ist eher Erprobung. Ob Distanzstück, Discoverywelle, Doppelgelenkwelle oder Doppelgelnk mit Zentriestück. Aber eines sollte man beachten. Macht die vordere Kardan quietschende oder ratternde Geräusche, dann anhalten und die Kardanwelle ausbauen. Dauert ca 10 Minuten. Dran denken das das Zollschlüssel sind. Danach die Diff-Sperre rein machen und mit Heckantrieb weiter fahren. Funzt super. Bin so aus Marokko komplett zurück gefahren.
Eine abgerissene Kardanwelle dreht so lange bis der Wagen steht und zerschlägt euch da unten alles. Das ist einiges an Masse was da dann rum fliegt. Direkt neben euren Beinen am Getriebetunnel....

Mein eigenes Fazit nach 110.000 km... Ich würde nie wieder höher legen. Es bringt nichts. Die Achsen sind weiterhin genauso weit vom Boden weg. Der Schwerpunkt wandert deutlich nach oben und die Anzahl der zu tauschenden Komponenten wie Schub-/Zugstreben, Casterkit usw usw usw geht deutlich nach oben. Lieber vernünftige Federn und Dämpfer die den Wagen aber in gleicher Höhe lassen.

Zitat von Schw8e

Elbe Fahrzeugtechnik ist noch eine deutsche Quelle.

Das ist dei andere Deutsche Welle .

Gruß
AWo

Zitat von jetpat

1. Das Voderachsdiff entfernt sich de facto um ca 2 cm vom Verteilergetriebe

Kommt die nicht eher 2 cm ran....wegen dem Radius auf dem sie sich durch die Längslenker erzwungen bewegt?

Gruß
AWo

Zitat von jetpat

Mein eigenes Fazit nach 110.000 km... Ich würde nie wieder höher legen. Es bringt nichts.

Yep. Das würde ich auch so sehen. Bodenfreiheit kommt über den Raddurchmesser. Höherlegen verbessert etwas den Rampen- und Böschungswinkel und die Optik.
Aber ich schrobierte ja schon mal woanders, es ist auch Eingriff in den Triebstrang und die physischen Fahreigenschaften. Bei einer Starrachse sind ja Spur und Sturz fest (wobei die Spur eingestellt werden kann). Durch eine Höherlegung veränden sich die gewählten Winkel im Bezug zu Straße.

Gruß
AWo

Zitat von icelandic

Die Kardanwellen beim TD4 haben unterschiedliche Längen oder?
Denn mir wurden von einem Gelenkwellenhersteller zwei unterschiedliche Längen angeboten:
610mm und 670mm....

Die Vorderachswelle ist beim TD4 7cm länger,als bei anderen Defendern.
Die von Nakatanenga funktioniert bestens.

Elbe kenn ich auch - bin grade mit GKN im Gespräch.
Mal sehen.
Erst mal muss die Fahrwerkentscheidung stehen.

Im Moment wird gerade Dachzelt getestet


Schöne Grüße
A L E X und Nanook


P.S. Nanook gerade im Garten "festgenagelt" mit dem Dachzelt....

Zitat von Jak55

das es nicht optimal ist.

Also nichts Ungewöhnliches,für einen Land Rover Fahrer.

Zitat von AWo

Kommt die nicht eher 2 cm ran....wegen dem Radius auf dem sie sich durch die Längslenker erzwungen bewegt?

Gruß
AWo

Nicht unbedingt. Diese Achskippung sollte man bei einer Höherlegung ja auch noch korrigieren. Sonst passt das alles gar nicht mehr. Dazu gibt es ja die verschiedensten Möglichkeiten. Einmal anderes Längslenker. Sind nachgebaute um den Achswinkel wieder auf normal zu setzen. Da Chinanachbau, gab es da schon öfter Bruch. Sieht man öfter im Netz. Dann die exzentrisch gebohrten Lager. Halte ich persönlich nicht viel von. Da hat man auf der einen Seite noch 2 mm Gummi zum puffern statt 10.... Dann die komplette Variante mit anders gebauten Achskugeln. Die teuerste aber am Ende effektivste Lösung.
Grundsätzlich entfernen sich aber Achse zu Verteilerdiff/Getriebe. Letzteres kommt höher bei ner Höherlegung. Die Achse aber eben nicht. Sollte sich aber mit Herrn Pythagoras ausrechnen lassen... Hatte die 2 nur geschätzt mangels Taxchenrechner...

Zitat von Jak55

Wenn man nun mal zwei Kreuzgelenke aus den Ratschenkästen nimmt und diese an eine Verlängerung steckt, dann kann man man gucken was so vor sich geht.

Hier gibt es das ganz anschaulich: Kardangelenk .

Gruß
AWo

Ich habe zwar 4 zoll drin, wurde es aber nie wieder bauen.
2 zoll reicht, man bekommt sehr gut 255/85 rein bzw 31/10.5r16 und das reicht.

Ich habe mein Fahrzeug mit stärkeren Federn ausrüsten lassen und der Effekt war, das es unbeladen ca. 2,5 - 3 cm höher kam.

Die stärkeren Federn sind nicht drin, damit ich mehr kg Zuladung habe. Nur weil stärkere Federn drin sind, werden die anderen Fahrzeugteile nicht stabiler, die angegebene maximale Zuladung hat ihren Grund. Die stärkeren Federn dienen dazu, mit stark beladenem Fahrzeug Reserven beim Fahren, auch beim zügigen Fahren, in bestimmten Geländearten zu haben, so dass die Achse nicht so schnell auf Block geht. Und selbst mit den stärkeren Federn ist es mir zweimal gelungen. Da machten sich dann die Softbumps bezahlt.

Ich empfinde das als gute Lösung. Das Fahrzeug ist nicht übertrieben hoch und dennoch habe ich etwas mehr Reserve und Sicherheit.

Gruß
AWo

Dass das Thema Fahrwerke, Federn, Dämpfer Wellen usw. sehr sehr umfangreich ist und hier viele Erfahrungen und Werte im Netz zu finden sind, das war mir schon bewusst.
Deswegen haben ich auch "nur" die Frage gestellt - ob eine Weitwinkelwelle beim TD4 My2011 ausreicht wenn man ca 5cm längere Federn verbaut.
Es sollen auch Reifen mit einem Durchmesser von 86cm Platz haben. Das ist der eigentliche Grund warum ich hier wegen einer DGW oder Weitwinkelwelle gefragt habe.

Ihr kennt ja meinen Splin - Nanook und der Isländer.....
Deswegen will ich hier einmal etwas ausprobieren....
Ob das Ganze dann meinen Vorstellungen entspricht wird sich zeigen.
Nur will ich im Vorfeld das mit der Kardanwelle eben schon mal abgeklärt haben...

Hat jemand Erfahrungen mit der Weitwinkelwelle die es gibt - im Vergleich zu der GKN Doppelgelenkwelle?
Denn wie gesagt - Federn 5cm höher damit die Reifen Platz haben und damit ich im Antriebsstrang keine Probleme habe - möchte ich mit einer entsprechenden Welle im Vorfeld das schon mal geklärt haben.
Viele sagen ja, es ist gar nicht sicher ob ich beim TD4 MY2011 überhaupt eine andere Kardanwelle brauche....

Schöne Grüße aus Passau
Alex und sein Nanook