Bremse sitzt fest...?

14. L a n d y f r i e n d s   A d v e n t u r e d a y s   2 0 2 4


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wovon noch ich meinen Enkeln erzählen werde?"


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  • Ahoi!


    Obgleich ich einen V8 habe, denke ich dass ich mit nicht Motor-relevanten Themen besser hier aufgehoben bin. Mit 86er Baujahr duerfte bei mir ja alles aehnlich den TD- und TDI-Motoren sein.


    Ich bin gerade dabei, mir die TODO Liste fuer den Winter aufzustellen. Eigentlich wollte ich mir als erstes meinen Simmering am Vorder-Diff vornehmen, dazu kommt bestimmt bald ein seperater Beitrag. Jedenfalls ist mir nach der Demontage der Kardanwelle und rumspielen am Diff-Ausgangsflansch aufgefallen, dass es schleifende Geraeusche von den Raedern gibt. Also rueber zu den Raedern, die drehen tatsaechlich sehr schwer und schleifen an der Bremsscheibe. Rad ab, und Bremse inspiziert, bietet sich mir folgendes Bild:


    [attachment=0]<!-- ia0 -->IMAG0421_800x.JPG<!-- ia0 -->[/attachment]


    Ich muss zugeben, dass ist jetzt mein erster Kontakt zur Vorderbremse, aber muesste da nicht eigentlich ein bisschen mehr Platz zwischen Scheibe und Belaegen sein? Andersherum - wie sollten denn die Belaege zurueckgezogen werden - es gibt ja keine Federn oder so. Laut WHB sollte man ab 3mm die Belaege wechseln, ich messe auf einer Seite 4 und auf der anderen 8mm. Ist das denn normal, dass die ungleichmaessig abnutzen? Im WHB steht weiter, dass man zum Einsetzen der neuen Belaege ein Spezialwerkzeug braucht, um die Kolben zureckzudruecken. Gibt es da alternative "Alttgaswerkzeuge"? Wo ich die Belaege eimal draussen habe, bietet es sich ja fast an, neue einzusetzen, oder wie lange dauert es in "Durchschnitts Kilometern", bis der letzte mm auch noch aufgebraucht ist?


    Fragen ueber Fragen, Gruss,


    Daniel

  • Spezialwerkzeug = schwerer Schraubenzieher oder Brechstange.
    Auf dieStifte tut man beim Wechsel der Beläge eigentlich so dürre Federn, die sollen die Beläge leicht auseinanderdrücken und so das quietschen verhindern.
    Die Zylinder sehen ja noch recht blank aus, das die eine Seite aber kaum abgenutzt ist kann darauf hindeuten, daß die eine Seite nicht mehr genug Druck aufbaut oder die Zylinder dort festgerottet sind.
    die wenig abgenutzten Beläge raus und Bremse vorsichtig bedienen und schauen, ob sich da was tut. Bei Johncraddockltd gibt es neue Bremssattel mit allem Zipp und Zapp für wenig Geld. Lieber ein mal alles auf einer Achse tauschen, als ständig frickeln. Die Zylinder lassen sich mit einem Dichtsatz auch günstig nachkaufen - wenn man basteln will eine sehr günstige Alternative.


    Gruß,


    Goran

  • Zitat von "laeusen"

    Ich muss zugeben, dass ist jetzt mein erster Kontakt zur Vorderbremse


    Dann solltest Du die Sättel nicht selbst überholen, den das dürfte in Anbetracht der ungleich abgefahrenen Beläge nötig sein.


    Zitat von "laeusen"

    dass man zum Einsetzen der neuen Belaege ein Spezialwerkzeug braucht, um die Kolben zureckzudruecken


    Keine Schraubenzieher oder Brechstangen oder Montiereisen verwenden! Das alternative Werkzeug ist eine kräftige Schraubzwinge, dabei verkantet und verkratzt nichts. Allerdings dürfen die Kolben nicht mehr benutzt werden (und zurückgedrückt werden), wenn Rost drauf ist!!!!


    Auf jeden Fall neue Beläge!!


    Grundsätzliches:
    Die Kolben werden nicht durch die kleinen Federchen zurückgedrückt. Das besorgt die Abdichtung des Kolbens in der Bremszange. Die Dichtung ist ein Vierkantgummi, der sich bei Betätigung der Bremse verformt und durch diese Verformung den Kolben zurückholt.


    An der Bremse zu schrauben kann leicht ins Auge gehen. Ich will es nicht jedem grundsätzlich abraten (wie soll man es sonst lernen, wenn man es nicht tut), aber man sollte beim ersten Mal jemanden dabei haben, der sich wirklich auskennt und einem auf die Finger schaut.
    Falls Du die Bremszangen mit neuen Kolben überholen willst, empfehle ich auf jeden Fall Edelstahlkolben. Damit ist das Rostproblem an den Kolben behoben. Allerdings sollte man ein gutes Auge haben, ob die Zange selbst noch verwendbar ist (Rost in den Zylindern).
    Nötig ist dann ein passendes Eintreibwerkzeug für die Staubmanschetten, denn die Blechringe der Manschetten sind sonst schnell verhunzt. Ausserdem empfehle ich einen guten Rohrleitungsschlüssel, um die Bremsleitung von der Zange zu bekommen, ohne die Mutter der Bremsleitung zu ruinieren.


    Wichtig ist es natürlich auch, die Restdicke der Bremsscheibe zu messen! Wenn die Scheibe bereits zu dünn ist, muss sie auch raus.

  • Moin!


    Wie dick muss denn die Scheibe sein? Davon stand glaube ich nix in meinem WHB. Muesste ich denn eigentlich Federn haben, egal ob zum Zureuckdruecken oder wofuer auch immer, im WHB steht zum Thema Ausbau der Belaege, dass man die Federn zurueckdruecken soll - bei mir waren keine Federn.


    Danke soweit,


    MfG,


    Daniel

  • Nein, die Federn (sollen) verhindern, dass die Bremsen quietschen und sind bei den neuen Belägen dabei, d.h. die alten wegschmeissen. Mit den neuen Bremsbelägen solltest Du die Splinte, Beläge und die Federn bekommen.
    Die Kolben müssen zurückgedrückt werden, damit die neuen (dickeren) Beläge überhaupt dazwischen passen und eingebaut werden können. Dazu müssen die Kolben aber in einem vernünftigen Zustand sein. Also kein Dreck und kein Rost. Des weiteren sollte man unbedingt vermeiden, sie beim Zurückdrücken zu verkanten. Dabei den Deckel vom Bremsflüssigkeitsbehälter abschrauben.


    Gruß
    AWo

    Ich fahre Land Rover Defender um die richtige Work-Drive-Balance zu finden.

    [: ]o#o[ :] SOS - Save old Series [:o]===[o:]

  • So, hatte mal wieder ein bisschen Zeit, mein Problem weiter zu untersuchen. Zunaechst die Scheiben, die sind 1/2" dick, oder auch ca 13mm, eigentlich keine Riefen oder Abnutzung zu erkennen. Auf der rechten Seite schleift die Bremse auch ein wenig, da sind die Belaege auch ungleich abgenutzt, aber nicht ganz so schlimm (8mm und 6mm Restbelag gegenueber links 8mm und 4mm). Habe dann mal die Belaege vertauscht, also Kolben vorsichtig zurueckgedrueckt, und dann den abgenutzten rechts rein und den weniger abgenutzten links, und dann die Bremse betaetigt. Die Kolben auf der rechten Seite sind dann auch raus gekommen, allerdings ist da auch noch ein bisschen mehr rausgekommen, siehe Foto, Kolben oben rechts:


    [attachment=2]<!-- ia2 -->IMAG0426_800x.JPG<!-- ia2 -->[/attachment]
    [attachment=0]<!-- ia0 -->IMAG0427_x500.JPG<!-- ia0 -->[/attachment]


    Auf der anderen Seite sieht eigentlich alles normal aus, aber wie gesagt, da gibt es auch eine ungleiche Abnutzung der Belaege. Ich denke, wenn Sattel tauschen, dann gleich auf beiden Seiten, oder? Ich habe mir mal im WHB die Zeichnung zum Ueberholen der Saettel angeguckt, aber wie jetzt die Belaege bzw. Kolben zurueckgedueckt werden sollen, kann ich nicht erkennen. Muss man die Kolben eigentlich warten? Ich mein, Oel in Bremsennaehe ist ja immer etwas kritisch, aber ein bisschen was zum Schmieren wuerde doch wahrscheinlich helfen, die Kolben vor Rost zu schuetzen, oder? Im WHB steht nichts weiter zum Thema Wartung der Vorderbremse, als die Dicke der Belaege zu pruefen und ggf. zu tauschen.


    Auffaellig ist uebrigens auch eine schraege Abnutzung der Belaege, auf dem folgenden Foto die Rechte Seite:


    [attachment=1]<!-- ia1 -->IMAG0429_x500.JPG<!-- ia1 -->[/attachment]


    Ich tendiere zur Neuanschaffung der Bremssaettel, zumal die vorhandenen auch schon Rost angesetzt haben. Aber wie jetzt ein Schleifen der Belaege verhindert werden soll, ist mir trotzdem nicht ganz klar.

  • An Deiner Zange hat es die Staubmanschette mit rausgedrückt.


    Wie Du schon selbst sagst, sind neue Zangen bei Deiner Erfahrung mit Bremsen der beste Weg. Dann hast Du zwar wieder die verchromten Kolben drin, aber die halten ja auch eine Zeit lang und Du kannst sie nach zwei Sätzen Bremsbelägen gegen Edelstahlkolben tauschen, ohne die Zangen tauschen zu müssen..


    Die Kolben "schmieren" geht systembedingt nicht, denn sie sind ja bei neuen Belägen und neuer Scheibe fast vollständig eingefahren und sollen durch die Staubmanschetten geschützt werden. Man kann die Kolben etwas schützen, indem man im Winter ab und an das Salz mit einem Wasserschlauch rausspült. KEIN DAMPFSTRAHLER! Der drückt Dir nur Wasser unter die Staubmanschetten und verschlimmert das Problem. Auf KEINEN FALL ÖL applizieren, wie auch immer.


    Die schräge Anfasung am Bremsbelag ist normal. Sie soll zügiges Einlaufen der Beläge ermöglichen und quietschen verhindern.


    Was meinst Du mit "schleifen verhindern"?

  • Zitat von "Sigi_H"

    Was meinst Du mit "schleifen verhindern"?


    Ich meine, dass die Bremse schleift, wenn ich das Rad drehe. Siehe ersten Beitrag - ich drehe am Diff, und statt dass beide Raeder in entgegengesetzte Richtung drehen, dreht das eine leicht schleifend, waehrend das andere steht, weil so viel Reibung zwischen Scheibe und Belag ist.


    Bei der Trommelbremse werden die Belaege durch Federn wieder von der Trommel wegbewegt, wie geschieht dies bei der Scheibenbremse? Oder sollen sich die immer nach jedem Bremsen soweit abnutzen, dass sie sich in der Position eingelaufen haben? Bin ja nicht gefahren, seit dem letzten Bremsen hatte ich das Auto ja nur in der Garage abgestellt und aufgebockt.


    Danke & Gruss,


    Daniel

  • Oh mann, das wird ja ein Spass, die Teile zu bestellen. Anscheinend brauche ich Part.No. SEB500450, bei JohnCraddock kostet das ca 70 EUR, bei dem bekannten Online-Versand aus Wiesbaden gibt es SEB500450 fuer knapp 530 EUR, SEB500450R fuer knapp 130 EUR. Bei der Scheune hat man ein SEB500450G fuer knapp 250 EUR im Angebot. Wie koennen sich die Preise so deutlich unterscheiden...?

  • Zitat von "laeusen"

    Ich meine, dass die Bremse schleift, wenn ich das Rad drehe. Siehe ersten Beitrag - ich drehe am Diff, und statt dass beide Raeder in entgegengesetzte Richtung drehen, dreht das eine leicht schleifend, waehrend das andere steht, weil so viel Reibung zwischen Scheibe und Belag ist.


    Bei der Trommelbremse werden die Belaege durch Federn wieder von der Trommel wegbewegt, wie geschieht dies bei der Scheibenbremse? Oder sollen sich die immer nach jedem Bremsen soweit abnutzen, dass sie sich in der Position eingelaufen haben?


    Ich habs schon kurz geschrieben: Die Dichtungen der Bremskolben und die Nuten, in denen sie stecken sind so geformt, dass sie die Bremskolben zurückholen. Quasi eine Gummirückholfeder. Dazu reichen wenige 1/10mm.
    Sind die Koben angerostet und stecken fest kann der hohe Betätigungsdruck der Bremse die Beläge zwar an die Scheibe anlegen, aber der Dichtungsring kann sie nicht zurückholen. Darum schleift es.

  • Zitat von "laeusen"

    Oh mann, das wird ja ein Spass, die Teile zu bestellen. Anscheinend brauche ich Part.No. SEB500450, bei JohnCraddock kostet das ca 70 EUR, bei dem bekannten Online-Versand aus Wiesbaden gibt es SEB500450 fuer knapp 530 EUR, SEB500450R fuer knapp 130 EUR. Bei der Scheune hat man ein SEB500450G fuer knapp 250 EUR im Angebot. Wie koennen sich die Preise so deutlich unterscheiden...?


    Die Unteschiede erkennst Du an der Artikelnummer (Endung):


    G = original oder OEM, aber nicht zwangsläufig im original Karton
    LR= Originalteil im original LR Karton
    ohne Endung ist in der Regel ein Nachbau


    Man mag mich konservativ nennen, doch preferiere ich im sicherheitsrelevanten Bereich schon Originalteile, die natürlich auch ihren Preis haben. Bremsen gehören bei mir ganz deutlich in die Rubrik "Sicherheitsrelevant" eusa_shifty


    Lieben Gruss
    Kaddi

    ohne Ziel ist auch der Weg egal...

  • Zitat von "katia"


    Du kaufst also fuer 1060 EUR zwei neue Bremssaettel, wenn Du die selben Dinger ohne Land Rover Karton auch fuer 120 EUR haben kannst?


    Ich hatte mal in Wiesbaden nachgefragt, die sagen:


    "das eine ist ein original Teil bzw. Erstausruesterqualitaet, das andere ist
    ein Nachbau aus dem engl. Zubehoer. Beides ist an Lager."


    Ich glaube, dass die hiesigen Anbieter die selben Teile wie John Craddock verkaufen, nur aber zu einem unguenstigen Pfundkurs ihre Lager gefuellt haben. Die Teile fuer 70 EUR beim John sind also wahrscheinlich das, was Schiebofski fuer 124 EUR verkauft, aber dass die Dinger dann "unsicher" sind, kann ich mir nicht vorstellen. Und sicherer als das, was ich im Moment verbaut habe und womit ich wahrscheinlich die letzten zwei Jahre rumgefahren bin, sind sie auf jeden Fall.


    Ein anderes krasses Beispiel was Preise betrifft: Die vordere Kardanwelle (in beiden Faellen Hardy Spicer) kostet beim einen hiesigen Haendler 203,05 EUR, beim anderen 153,40 EUR. Bei Rinmmer Bros gibt es nur ein "Aftermarket"-Teil auf Lager, kostet 104,82 EUR; John hat was fuer 81,99 EUR. Naja, Kardanwelle aus England kommen lassen wird sicher teuer.

  • Kardanwelle aus England kommen lassen wird sicher teuer.



    Als ich hab mal eine kompl. Auspuffanlage bzw die Hecktraverse in England bestellt bei PD Versandkosten jeweils ca. 15 ,- €


    Bremssattel bei PD mit Versand für 90er 200TDI 83,- €



    Gruß



    Carsten

  • Brauchst Du ne neue Kardanwelle? Was ist mit der alten? Vielleicht habe ich wieder nur die Hälfte mitbekommen, aber ging es nicht ursprünglich um Deine Bremse?


    Übrigends versuche ich den Kauf neuer Sättel zu vermeiden, indem die alten überholt werden. Das spart auch Geld wie doof ;-). Und Originalkartons brauche ich auch nicht, lediglich in bestimmten Bereichen Originalteile (oder Erstausrüsterqualität). Sorry, wenn das falsch rüber gekommen ist.


    Nen lieben Gruss
    Kaddi

    ohne Ziel ist auch der Weg egal...

  • Jo, ist etwas vom Thema abgekommen, ich denke, ich brauche auch eine neue Kardanwelle für vorne, siehe Fred bzgl. Vorderachse. Da ist Spiel drin. Aber ich denke, dass ich mit der Welle noch ein bisschen warte, die alte funktioniert ja auch mit Spiel. Bremsen sind, wie Du auch schon meintest etwas wichtiger. Aber ich denke, da ist jetzt alles klar.