Das LT95 vereinigt ein 4 Gang Schaltgetriebe zusammen mit einem Verteilergetriebe mit permanentem Allradantrieb innerhalb eines Hauptgehäuses aus Aluminiumguss.
Die Einheit ist sackschwer und unhandlich!
Daher wurde das Special Tool RO1001 dafür entwickelt und von mir nachempfunden. Evtl. ändert sich der Scherpunkt wenn Öl in den Getrieben ist? Für einen ersten Versuch hängt das Gesamtkunstwerk fast genial; Korrekturen können mim kleinen Finger durchgeführt werden.
Dadurch kann die Einheit in waagerechter Position einigermaßen rückenschonend bewegt werden.
Eine der reichlich vorhandenen M8 Sechskantschrauben des Revisionsdeckels am Verteilergetriebe ist bedeutend länger als alle dort verbauten Schrauben! Damit wird im Inneren etwas am Mitdrehen gehindert. Daher wurde hier auch mit Silikon nachträglich etwas versucht, was nicht geht.
Innerhalb des PTO Deckels befindet sich der Außenring eines Zylinderrollenlagers. Dieses lagert abschließend die Hauptwelle des Schaltgetriebes im Eingang des Verteilergetriebes.
Der Deckel ließ sich nicht leicht abnehmen. Auf dem Wellenende war auch nicht der Lagerkäfig mit den Wälzkörpern zu sehen. Dafür weiter unten eine einsame Rolle des Lagers.
Der Sprengring lag lose oben drauf.
Außenring des Rollenlagers im PTO Deckel.
Der Rollenkranz konnte wieder vervollständigt werden! Unter dem Eingangsrad tauchte dann eine Distanzscheibe auf, die den Einbau des Sprengrings verhindert hatte!
Leider hat das Keilnabenprofil ein neues Profil erhalten.
Der PTO Deckel ist links Bild, rechts daneben befindet sich das hintere Abtriebsgehäuse; weil darin sich der Tachoantrieb befindet, wird es auch gern als Tachogehäuse bezeichnet.Hauptaufgabe ist jedoch die Lagerung der hinteren Antriebswelle, von der jedoch äußerlich nur der Kardanflansch sichtbar ist.
Hier ist dieses Gehäuse bereits demontiert. Schließlich geht es um den Ausbau der Achse der Vorgelegewelle! Diese besitzt ein M8 Innengewinde, in das ein Ausziehwerkzeug eingeschraubt werden kann.
Leider haben die Rollen der Lager an einer Stelle bleibenden Schaden angerichtet:
Die im Inneren gestapelten Räder, Distanzen und Anlaufscheiben können seitlich entnommen werden. Vorsicht! Die Einzelteile liegen nur aufeinander!
Anders als bei den LT230 Ausführungen wird hier die Schaltung in der Vorgelegewelle vorgenommen. Dabei wird eine Schaltmuffe nach rechts oder links verschoben. In der mittleren Position ist auch hier eine Neutralstellung verfügbar.
Schaltringdetail:
Weil die Geländeübersetzung hinten angeordnet ist, kann die Differentialwelle nach hinten ausgebaut werden!
Im Inneren befinden sich nur noch die Eingangswelle, die Schaltgabeln und die vordere Ausgangswelle.
Leider hatte sich der Innenring des vorderen Kegelrollenlagers seinen Passsitz nachgeformt. Daher kann dieser Lagerring von Hand entnommen werden. Das ist nicht gut!
Die vormals am Passdurchmesser eingebrachten Körnerschläge helfen in der praktischen Anwendung auch nur von 12 bis Mittag!
Der Innenring des hinteren Kegelrollenlagers musste durch die Handpresse entfernt werden. Also so, wie es sich gehört!
Der Diffkorb ist unbeschädigt!
Die Gleitscheiben sind mit denen aus dem LT230 identisch!
Das Gehäuse der pneumatischen Betätigung der Sperre beherbergt die Rastung der Schaltstange durch eine federbelastete Kugel.
Unter dem Deckel der Low- Neutral- High Schaltung verbirgt sich eine weitere Rastkugel mit Federvorspannung: dieses Mal durch einen Stift.
Innerhalb des vorderen Abtriebgehäuses befindet sich eine weitere M8 Befestigungsschraube! Das Gehäuse wird durch zwei Zentrierzapfen zum Hauptgehäuse ausgerichtet.
Nachdem die M8 Klemmschraube gelöst ist, lässt sich die Schaltwelle aus dem Gehäuse entnehmen.
Damit die Schaltstange ausgetrieben werden kann, muss zunächst die Klemmschraube gelöst und ein Spiralspannstifft fast vollständig ausgetrieben werden.
Eine Verschlussschraube mit 3/8" Vierkant gibt den Weg zur Kugelarretierung frei.
Die Ölfüllschraube hat einen 1/2" Außenvierkant!
Jetzt ist das Getriebe zwar immer noch schwerer als ein LT77 oder R380 aber irgendwie allein von Hand in den Keller zu wuppen.
Fortsetzung folgt ...