Klarglasscheinwerfer

  • Genau das ist der Grund, warum es sich wegen geringfügig besserer Schadstoffklassen nicht lohnt neue Autos zu kaufen. Die sollen ja nicht auf Bäumen wachsen.

  • Wenn man sich nun die vom Chip-Hersteller definierten Betriebsstunden sieht, wird man schnell stutzig: wenn eine LED 50.000 Stunden Dauerbetrieb halten soll, warum halten dann im Haushalt viele LED-Retrofits (auch bei den Qualitätsherstellern) selten länger als 2-3 Jahre, obwohl die Lampe im Schnitt nur wenige Stunden pro Tag leuchtet? Das liegt an dem Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Die in der Spezifikation definierten MTBF-Ziele setzen das Einhalten von Temperatur-Limits voraus, die in der praktischen Anwendung nicht einzuhalten sind. Im Labor mit Kompressor- oder Stickstoffkühlung ist natürlich vieles möglich...

    Nolden als Hersteller hat die 30.000 Stunden getestet und bewiesen ohne den Test künstlich zu erleichtern. Warum sollten Sie das tun um hinterher die Klatsche beim Kunden zu kassieren? Ich kann für mich selbst so ein Handeln ausschließen, also Tests zu fälschen oder extra passende Bedingungen zu schaffen, daher kann ich das auch anderen zugestehen. Als Partner von Nolden erwarte ich auch nicht, dass ich belogen werde. Dafür steht für so einen im Vergleich kleinen Hersteller auch zu viel auf dem Spiel. Ein Versagen in dem Bereich kann nicht einfach weggestcket werden.


    Die 30.000 Stunden Tests werden auch immer wieder wiederholt. Dazu werden wahllos Scheinwerfer aus der Produktion genommen und getestet. Danach halten die Leuchten immer noch die in den ECE-Regelungen festgesetzten Spezifikationen ein. Die Degradation, sofern vorhanden, scheint also in einem Bereich zu liegen, die der Gesetzgeber akzeptiert und der Kunde wohl kaum feststellen wird. Schon allein weil beim, Fahren und im Fahrzeug noch viele andere Faktoren den ständig wechselnden Eindruck des Lichts ausmachen. Ich brauche nicht mehr als das. Davon abgesehen, verlieren auch andere Leuchtentechnologien zunehmend an Helligkeit.


    Bei Haushaltslicht könnte es vielleicht daran liegen, dass es nicht solchen Regelungen wie der UN-ECE unterliegt. Keine Ahnung, Haushalts- oder Studiolicht ist nicht mein Thema. Aber mir reicht das oben genannte, um diesen LED-Fahrzeugleuchten zu vertrauen und sie zu nutzen.


    Das ein H4-LED-Retrofit unter anderen Bedingungen betrieben wird und leidet ist klar. Achtung Spekulation: Das ist mit ein Grund, warum Nolden die Finger davon lässt. Der andere ist (keine Spekulation), Nolden ist kein Aftermarket Hersteller wie z.B. Osram einer ist. Nolden entwickelt mit und produziert nur für die Automobilindustrie. Wir nehmen diese Leuchten als primärer Aftermarket-Partner B2B und B2C innerhalb der EU und bieten sie im Aftermarket an und machen dort den Kundensupport für Nolden. Der Aftermarket ist aber nicht das primäre Geschäftsumfeld dieser Firma, nur unseres.


    Insofern, das was im Aftermarket billiger und schlechter gemacht werden kann, kann und will sich eine Nolden nicht leisten. Noch ein kleinens Details. Nicht umsonst setzen militärische SE's in der ganzen Welt in Ihren Fahrzeugen auf Nolden.

    In und um die Automobilbranche, z.B. bei Anhängerbauern, wird nicht selten das billigste (und da reichen auch Unterschiede drei Stellen nach dem Komma), genommen, was noch gesetzlich funktioniert. Nolden adressiert allerdings nicht diese Kundschaft, sondern ganz bewußt das Segment, dass Wert auf Performance und Langlebigkeit legt. So konnte vor Jahren Honda als Kunde gewonnen werden, da für eine 70 mm Leuchte eine Retourenrate von Null (0 ausgefallene oder defekte Leuchten) über mehrere Jahre seit Produktionsbeginn hinweg nachgewiesen werden konnte. Des Weiteren kann Nolden Aufgrund der Größe auch flexibel entwickeln (unter 2 Jahre, was das übliche Minimum in der Fahrzeug-Beleuchtung ist), kann Kleinserien bedienen und Speziahrzeughersteller versorgen. Dazu sind eine Hella und eine Osram zu groß und die Wege zu lang, die lenken ihre Ressourcen lieber dort hin, wo Volumen ist-

    Auch im Support der Hersteller ist Nolden gut aufgestellt. So rettet derzeit Nolden einem bekannten Womohersteller den Tag, da dort Fahrzeug und Fremd-LED-Leuchten adaptiert werden, wo sowohl Fahrzeughersteller (der Verursacher des Problems) und der Leuchtenhersteller abwinken und auf den jeweils anderen verweisen. Ursächlich für diese Probleme ist der Chipmangel, der Fahrzeughersteller zwingt, auf andere Chip-Produkte auszuweichen.


    Ich finde so etwas gut und arbeite gerne mit denen zusammen.


    Gruß

    AWo

    Ich fahre Land Rover Defender um die richtige Work-Drive-Balance zu finden.

    [: ]o#o[ :] SOS - Save old Series [:o]===[o:]

  • Die 30.000 Stunden Tests werden auch immer wieder wiederholt. Dazu werden wahllos Scheinwerfer aus der Produktion genommen und getestet.

    Wie testen die das? 3 1/2 Jahre Dauerleuchten?


    Ich will nicht deren Ehrlichkeit in Zweifel ziehen, aber ALLE Hersteller haben da natürlich Simulationen und Annäherungen und Testmethoden. Sonst wären die Testergebnisse schon veraltet, wenn der Test fertig ist.

  • Das kann ich gerne klären. Aber das ist kein Grund, das Ergebnis in Zweifel zu ziehen, wenn Simulationen gefahren werden. ich denke, dass wird in vielen, sehr vielen Industrie- und Transportbereichen so gehandhabt, wenn es um Langzeit- und Alterungstests geht.


    Gruß

    AWo

    Ich fahre Land Rover Defender um die richtige Work-Drive-Balance zu finden.

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  • Musst Du nicht. Ich schrieb ja, ich will die Ehrlichkeit nicht in Zweifel ziehen. Ich würde aber auch solche Werbeaussagen nicht wiederkäuen.

  • Zu spät, habe schon nachgefragt. Eine valide Frage und mich persönlich interessiert es auch.


    Gruß

    AWo

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  • Die Antwort ist da:


    Gute LED-Hersteller (nicht Leuchtenhersteller! LED-Hersteller, z.B. Osram, Cree oder Philips) stellen ein standardisiertes Lebensdauerdiagramm zur Verfügung, z.B. L80/B10. Eine Angabe L80/B10 30.000h bedeutet, dass nach 30.000 Betriebsstunden, 10% der LEDs auf dem Cluster unter 80% des ursprünglichen Lichtstroms von 100% abgesunken sind.


    L80/B10 ist das derzeit bestmöglich-erreichbare Niveau und gilt als höchste Qualität. Seitens der Industrie wird L70/B10 als Minimum gefordert. Gute Hersteller wollen aber L80/B10 erreichen und tun das auch. Es wäre ja auch unsinnig einen Qualitätsstandard zu setzen, der technisch nicht zu erreichen ist.


    Das L80/B10-Diagramm nutzt der Leuchtenhersteller, um entsprechend den Strom und somit die gewünschte minimale Lebensdauer festzulegen. Wie ich schon sagte, wenn dann Leuchten auf Kundenwunsch getuned werden, dreht man an dieser Schraube. Mehr Strom, mehr Licht, weniger Lebensdauer. Ist ja bei Glühbirnen ähnlich, da sinkt die Lebensdauer exponentiell mit jedem bisschen mehr Spannung.


    Das Ganze wird dann auf die Gesamtleuchte umgesetzt um die gewünschte Sperrschichttemperatur festzulegen (die Sperrschicht in einer LED ist der temperaturempfindliche Teil).


    Die Lebensdauersimulation erfolgt dann wieder nach genormten, beschleunigten Stress- und Umwelttests von denen aus hochextrapoliert wird, wie z.B. Osram mittels AEC Q102 (http://www.aecouncil.com/Documents/AEC-Q102_Rev_A.pdf).


    Bei dem Produzenten der Nolden-Scheinwerfer sind aber auch tatsächlich Leuchten seit über 8 Jahren im Langzeittest eingeschaltet. Die machen sowas...vielleicht um selber zu schauen, für Kundenvorführungen, Erkenntnisgewinn, wer weiß.


    Ich denke, dass man diesen Tests vertrauen kann. Denn Kunden fragen danach (und damit meine ich nicht uns Endkunden, sondern Industriekunden). Die wollen Nachweise, Tests, Bestätigungen und in Rahmenverträgen zwischen Hersteller und Lieferant wird soetwas auch gestresst. Dort werden Standards usw., die einzuhalten sind, festgelegt. Wenn etwas dann keine hohe Qualität hat, dann hat in den meisten Fällen der Produzent des Endprodukts auch mindere Qualität akzeptiert. Aber umgekehrt, ein Lieferant, der nicht die geforderte Qualität liefert, würde damit nicht durchkommen.


    Das verleiht dem ganzen eine Vertrauenswürdigkeit. Und ich denke (auch aus der Erfahrung in anderen Industriebereichen), keiner hat in einem B2B-Verhältnis Interesse an Verarschung und würde damit auch nicht lange durchkommen. Zum Endkunden, also B2C, kann das schon anders aussehen... Aber auch dort separieren sich letztendlich Billiganbieter von Qualitätsanbietern.


    Gruß

    AWo

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  • Die 30.000 Stunden Tests werden auch immer wieder wiederholt. Dazu werden wahllos Scheinwerfer aus der Produktion genommen und getestet

    Zumindest diese Aussage kann leicht missverstanden werden. Dass es welche gibt, die schon ewig leuchten erscheint mir alleine aus Marketinggründen naheliegend, aber repräsentativ ist das nicht.

  • Zumindest diese Aussage kann leicht missverstanden werden. Dass es welche gibt, die schon ewig leuchten erscheint mir alleine aus Marketinggründen naheliegend, aber repräsentativ ist das nicht.

    Ja, das stimmt. Was aus der Produktion geholt wird, das findet tatsächlich statt, dann machen die die Salz-Sprühnebeltest, Rütteltests und solche Sachen. Klar,die 30.000 Stunden werden so nicht getestet.


    Gruß

    AWo

    Ich fahre Land Rover Defender um die richtige Work-Drive-Balance zu finden.

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  • Eine Frage zum Nolden hätte ich auch:

    Muss diesess hässliche (subjektiv, ich weiß) Tagfahrlicht zwingend angeschlossen werden?

    Gruß aus dem Emsland
    Rainer



    Sommersprossen sind auch Gesichtspunkte.

  • Eine Frage zum Nolden hätte ich auch:

    Muss diesess hässliche (subjektiv, ich weiß) Tagfahrlicht zwingend angeschlossen werden?

    Laut Gesetz ja.


    Aber es gibt ja Schalter....


    Gruß

    AWo

    Ich fahre Land Rover Defender um die richtige Work-Drive-Balance zu finden.

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  • Ich muss eine Korrektur einfügen:


    Der AEC Q102-Test betrifft nur den Halbleiter, ist also ein Test den nicht der Leuchtenhersteller sondern der LED-Hersteller durchführt. Osram ist beispielsweise ja beides.


    Die Leuchtenhersteller testen nach DIN EN 60068, SAE J575/J2139, LV-124/148 und ISO16750. Lebensdauer-simulierende Umwelt- und Elektroniktests.


    Gruß

    AWo

    Ich fahre Land Rover Defender um die richtige Work-Drive-Balance zu finden.

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  • Ein simulierender Test ist häufig ein "Burn In" Test. Man lässt Produkte zB für 24h unter verschärften Bedingungen in einer Klimakammer laufen. Von dort gehen sie ins Prüffeld. Sind sie dann immer noch gut gehen sie raus.

    Die Prüftiefe beträgt häufig sogar 100%. Also jedes Gerät geht da durch.

  • Die Prüftiefe beträgt häufig sogar 100%. Also jedes Gerät geht da durch.

    Stimmt, lenksenoren uzw ... bis -40 runter und dann auf +80, dann ein funktions test.

    Es gibt auch einige diese Burn-in tests wo die Elektronik wahrend die Temp cycling fuctions getested wird.

    100% ist meistens nur in die anlaufphase wenn die stuckzahlen noch niederig sind und wird dann langsame auf 10% abgesenkt.

    Sprich parallel mit die erhöhung der stückzahlen, sonst sind die kosten astronom ...

    Light travels faster than sound...that's why people appear bright until they speak...
    Outpost Ireland

  • Nach der vielen schönen Therorie bin ich nun in die Praxisphase eingetreten und habe die Nightbreaker LED eingebaut, da mal wieder ein Birnchen abgeraucht ist. Heute Abend erfolgt der Praxistest.


    Vorher hatte ich die Nightbreaker Laser in Klarglasscheinwerfern montiert, nun also die Nightbreaker LED in den normalen Glasscheinwerfern mit Streuscheibe. Auf den Unterschied bin ich gespannt - wie auch auf den Langzeittest.

    Gruß aus dem Emsland
    Rainer



    Sommersprossen sind auch Gesichtspunkte.