Schmiernippel Wissenschaft

  • Hallo zusammen,


    Wo ja ja gerade die Kardanwellen lose habe, wollte ich heute mal meine neue Fuchs Zweihand Fettpresse ausprobieren. Meine alte Fettpresse hat irgendwie nicht mehr wollen und so habe ich vor einigen Monaten dieses Fuchs Teil gekauft.

    Fuchs SYSTEM-FETTPRESSE (SYSTEM REINER)
    Marken-Fettpresse für 500-g-Systempatoronen. Ermöglicht einfaches, sauberes und sicheres Abschmieren auch bei langen Schmierleitungen. Erreichbarer Druck: 400…
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    Soweit so gut. Nur sitzt das Mundstück recht locker und das Fett haut am Nippel vorbei ab.


    War mir jetzt nicht bewusst das es hier große Unterschiede gibt und ich finde da ehrlich gesagt auch nichts eindeutiges.

    Das Mundstück um-montieren von der alten Presse hat funktioniert und dichtet gut ab.

    Aber ich wundere mich trotzdem das auch hier wieder irgendwelche Raketenwissenschaft dahinter steckt.


    Kann mich da jemand aufklären auf was man hier achten muss? Ich würde mir ja auch gerne so ein Mundstück mit Schnellverschluss holen wenn das funktioniert.


    Irgendwas ist immer...

  • Die Nippel sind nach Norm DIN71412,

    daran liegt es nicht.

    Es ist allerdings nicht viel Freiraum drumherum, deswegen sitzt das Hydraulikmundstück vermutlich nicht korrekt auf dem Kegel. Die Mundstücke haben je nach Hersteller verschiedene Außendurchmesser und stoßen gern an die Gelenkaugen.

  • Das Mundstück hat eigentlich Platz nach allen Seiten. Und im demontierten Zustand kann man das Gelenk auch optimal positionieren. Das Mundstück greift einfach nicht fest genug zu.

    Ich schmiere die Gelenke ja ungefähr zweimal im Jahr ab. Verschleißen die Nippel mit der Zeit?

    Die Kreuzgelenke sind noch die originalen. Was bei LR ja nix heißen muss.


    Neue GKN Kreuzgelenke liegen bereit. Aber solange die montierten noch gut sind bleiben die drin.

  • Jochen, da steckt man manchmal einfach nicht drin !


    Wir haben ja diverse Schmiernippel an diversen Baumaschinen aber es gibt einfach Paarungen, die funktionieren nicht richtig.

    Bei den Mundstücken gibt es definitiv qualitative Unterschiede und je schlanker desto besser sind die im Handling. Manchmal kann man durch beherztes Andrücken noch was retten, manchmal genau andersrum und das dichtet erst richtig ab, wenn das Mundstück durch das Fett in die Bajonettverriegelung gedrückt wird und Andrücken daher kontraproduktiv ist.

    Auch ein Punkt ist die Durchgängigkeit des Lagers. An manchen läuft das Fett sauber rein, an anderen ist das zeitlebens ein Krampf. Ein Austausch der Nippel bringt da auch keine Änderung, das ist wohl eine Frage der Lagerpassung.

    Im Sommer bei Wärme klappt das natürlich auch besser als jetzt, da gibt es ganz klare Unterschiede.


    Wir benutzen inzwischen sehr gerne Einhandfettpressen, denn das saubere Positionieren oder ggf. Andrücken ist der entscheidende Punkt. Die Kraft um das Fett in´s Lager zu drücken bringst Du auch mit einer Hand locker auf. Mit der "normalen" Fettpresse waren sonst an ein paar Punkten sogar 2 Mann notwendig, einer hält den Schlauch, einer drückt.


    Das ganze System dieser abzuschmierenden Lager ist eine rechte Sauerei und ich gäbe was drum, wenn es am Bagger z.B. wartungsfreie Lager gäbe, ist aber wohl zu aufwendig/teuer/wasweißich.


    Ich hab mir mal ein "Spezialmundstück", einen echten Chinakracher bestellt, bei dem man anscheinend das Mundstück durch festdrehen abdichten kann. Es wird damit beworben, daß genau das Problem, des seitlich austretenden Fetts bei schwergängigen Schmiernippeln, unterbunden werden kann.


    Für den Landy ist das natürlich ungeeignet da viel zu groß, aber bei anderen, gut zugänglichen und trotzdem nicht durchgängigen Nippeln will ich das mal versuchen............die Hoffnung stirbt zuletzt.

  • Mit der "normalen" Fettpresse waren sonst an ein paar Punkten sogar 2 Mann notwendig, einer hält den Schlauch, einer drückt.

    Das ist der Grund, warum mich eine Stosspresse interessiert. Da übt man einen abdichtenden Druck bei der Betätigung ja automatisch aus.

    Die entscheidende Frage bleibt aber, welche Nippel sind eigentlich verbaut?

  • Stosspresse

    Was ist eine Stoßpresse?


    EDIT: Frage erledigt sich, hab Deinen Link gerade erst gesehen. Ich glaube nicht, daß man mit dieser Stoßpresse den gleichen Druck aufbringen kann, als mit dem, was ich als "normale" Fettpresse bezeichne. Der Druck muß aber eben in´s Lager rein und nicht nebenraus am Schmiernippel.

    welche Nippel sind eigentlich verbaut

    Das sind Allerweltsschmiernippel, wie sie in jeder Baumaschine und jedem Land-/Forstwirtschaftlichen Fahrzeug zu finden sind.

    Gibt in verschiedenen Durchmessern zum einschrauben, der Nippelkopf selber ist immer der gleiche, gerade oder gekröpft.


    Wie die genau nach DIN bezeichnet werden ?

  • was meinst Du mit welche Schmiernippel ?

    Siehe meinen Link zu Wagner weiter oben. Die Pressen gibt es mit 3 verschiedenen Köpfen und oft habe ich den Eindruck, dass auch die kugeligen Hydrauliknippel unterschiedlich sind. Wenn Du oft schmieren musst und Platz hast (für die Aufbewahrung) rate ich Dir sowieso zu einer Akkupresse.


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  • Wenn Du oft schmieren musst und Platz hast (für die Aufbewahrung) rate ich Dir sowieso zu einer Akkupresse.

    Wir haben uns gerade überschnitten, Dein Post und meine Korrektur.


    Die Akkufettpresse löst aber auch nicht das Problem der undichten Nippel und/oder schwergängigen Lager :winking_face:

  • Die Akkufettpresse löst aber auch nicht das Problem der undichten Nippel und/oder schwergängigen Lager

    Nein, das tut sie nicht, aber sie sorgt für erheblich bessere Bedienbarkeit, weil man nicht auch noch mit zwei Händen pumpen muss. Eine Hand drückt auf den Knopf und die andere positioniert den Kopf so, dass er dicht ist. Das löst schon mal viele Probleme.

  • Deshalb nutze ich eine Einhandpresse. Dann ist die andere zur ähhhhh....Nippeljustierung- und Fixierung frei.


    Alternativ: Nippel aus Kreuzgelenk herausschrauben, dann Fett durchpressen und wieder aufschrauben. Dann stört nix und es lässt sich ganz leicht Fett durch den Nippel drücken. :grin:


    Gruß

    AWo

    Ich fahre Land Rover Defender um die richtige Work-Drive-Balance zu finden.

    [: ]o#o[ :] SOS - Save old Series [:o]===[o:]

  • Generell ist die "G-Kupplung" ein Investment dass sich für jede Fettpresse empfiehlt. Die lange Version (bestimmt 10cm) geht auch problemlos in Kreuzgelenken.


    Es muss allerdings das Original sein (~40-50€), kein Chinesium.

  • Man kann ja leider den O-Ring tief im Inneren des Mundstücks nicht inspizieren. Dieser dichtet auf dem Kegligen Teil des Nippels ab, während duch den beim Pumpvorgang ansteigenden Druck die vier Klemmbacken hinter den Nippelkopf greifen. Wichtig ist, dass sich das Hydraulikmundstück selbstständig ausrichten kann. Dazu muss es an einem Schlauch montiert sein, nicht an einem Rohr! Sobald das Mundstück schief steht, ist die Abdichtung auf der Kegelfläche nicht mehr gewährleistet.

    Für Stoßpressen eignen sich daher Trichternippel oder Kugelnippel weitaus besser, sie reagieren auf Fluchtfehler gelassener.



  • Danke liebe Freunde der Schmiernippel-Wissenschaften. :nerd_face:


    Dann ist das ganze ja doch nicht ganz so trivial. Mit einer Hand das Mundstück fest und gerade auf den Nippel drücken und mit den beiden anderen Händen die Zweihandpresse bedienen geht halt irgendwie alleine arbeitend nicht auf. Verschärfend kommt hinzu, wenn der propshaft ausgebaut auf dem Boden liegt und


    Jetzt beschaffe ich mir mal eine (hoffentlich) original G-Kupplung.

  • Die Backen greifen ja hydraulisch zu.

    Genau das tun sie ab und zu eben mal nicht und dann ist man froh, wenn man eine Hand frei hat um die Backen zum Zugreifen zu kriegen.