100% Sperrdifferential; Locker

  • Die Qual der Wahl...


    100% Diff für die HA steht auf meiner Will-Haben-Liste.
    Druckluft ist bereits vorhanden. Das war in der Grundplanung ja eine oder zwei Air Locker mit vorgesehen.
    LSD habe ich für mich persönlich abgehackt.


    Mein Favorit ist der Ashlocker von Ashcroft. Im Prinzip spricht auch nichts gegen einen ARB Air Locker.
    Angesichts der Mehrkosten sehe ich da jedoch keinen echten Pluspunkt.
    Eher zwei Nachteile.
    Druckluftleckage der ARB. Kann man aber recht einfach beheben durch Austausch der Dichtringe. Wenn das nicht gerade jährlich erforderlich ist, wäre das kein show stopper.
    Nächster Punkt ist die Überland-Kupferleitung im ARB über das crown wheel. Wenn schlecht verbaut oder beim Einbau verbogen, ist das eine todsichere Fehlerquelle wenn das Stirnrad dran reibt.


    Egal.
    Eine von beiden wird es werden.
    Megasquirt-V8 hat eine ARB als drop-in gerade am Lager. Megasquirt baut auch alles nach Wunsch, aber da gehen die Kosten gleich durch die Decke. Zumal die wohl etwas knapp an short-nose HA Diffs. sind. Nige hat mir die ARB ans Herz gelegt.
    Bei Ashcroft das ganze etwas teurere, und mit der Option "pegged".
    Neue Halbwellen und Flansche kommen auf jeden Fall von Ashcroft rein. Dann sollte die HA durchgängig aufgewertet sein.


    Jetzt meine eigentliche Frage. Ist die rückseitige Abstützung des Stirnrads (pegged) ein echter Mehrwert?
    Oder nur für Materialschlachten mit schweren Fahrzeugen erforderlich?
    Andersherum gefragt. Schaden tut es doch auch nicht. Oder gibt es mögliche neue Probleme?
    Kupferabrieb im Diff?
    Nachstellen des Kupferschuhs erforderlich?
    ...


    Ihr seid dran. Danke.
    :thumbs_up:

  • Ist schon länger her das ich mich mit dem Pegging der Ashcroft Diffs beschäftigt habe.
    Aber mir war so das empfohlen ist die beiden Stellschrauben im Strassenbetrieb locker (nicht lose) zu stellen und bei Wettbewerben/starker Belastung strammer. Das war der Grund warum ich mein ATB ohne Pegging bestellt habe. Bei meinem Strassenbetrieb ist es nicht nötig. Und vor der Geländefahrt denk ich zu selten drann erst unters Auto zu robben. Vorm Td4 habe ich bei über 50% der Einsätze auch vergessen oder kein Bock gehabt die Wading Plugs beim Landy rein zu Schrauben.


    Meine Empfehlung ATB ohne Pegging.


    Best regards.
    Chr

    Die Hypotese muss an der Erfahrung scheitern können.

  • Danke. Ich hätte jetzt gedacht der Schuh liegt spielfrei am Stirnrad an und begrenzt den Flex dessen, wenn das Rad dem Triebling ausweichen will bei Kraftspitzen oder Schlägen.


    Mit leichter Vorspannung kann man die Unterstützung sicher verbessern. Aber im Alltag wäre dann vermutlich der Verschliss halt auch entsprechend.

  • Ich habe ein gepegtes 100% Sperrdiff von Ashcroft seit ca 70.000 vorne drin. Nie Probleme, aber um ehrlich zu sein, ich hab auch noch nie geprüft, wie das Peging inzwischen eingestellt ist.


    Ich wollte es 120%ig haben, darum hab ich das Peging zum Sperrdiff dazu gemacht. Ich denke, es hat Sinn, denn beim Rover Diff sind Triebling und Tellerrad nicht besonders stabil. Ich denke mir, damit habe ich die Vorderachse auf das Niveau der Hinterachse gehoben. Hinten meine Salisbury liess ich original, denn die Salisbury ist sowieso bulletproof.

  • Mich hat meine Salisbury Hinterachse inspiriert.
    Bei ca 550.000 km hab ich das Diff gewechselt, weil Lastwechselspiel da war.


    So eine Haltbarkeit wollte ich eben vorne auch. Drum wurde es eine Ashcroft 100% Sperre mit Pegging und Tibus Halbwellen und Homokineten.
    Ich denke, das hält.
    Die Salisbury hab ich inzwischen weitgehend original wieder aufgebaut. Alle Lager neu. Keine Sperre, die Achse ist ja sowieso schon bulletproof. Neu distanziert und verstärkte Ashcroft Halbwellen.
    Rundum verstärkte Nabenmitnehmer.


    Bin schon gespannt, wo jetzt der schwächste Punkt ist :face_with_rolling_eyes: ... aber ich hoffe, dass der sich erst in einer weiteren halben Million zeigt.

  • Der Gleitklotz des Peggings ist ja recht massiv. Ich denke, wenn man den ein wenig zu knapp einstellt, wird er sich abschleifen, bis das Spiel passt. So läuft es dann weiter. In meinen Augen hat es also nur im Sporteinsatz Sinn, da immer möglichst knapp einzustellen.
    Im Normalbetrieb stellt sich bestimmt ein Spiel von ca. 2/10 - 3/10 mm ein (entsprechend des unrunden Laufs des Tellerrades, der sowieso minimiert werden muss). Das sollte reichen, um einen Schaden und übermässigen Verschleiss durch Wegdrücken des Tellerrades zu vermeiden.

  • An der Vorderachse sehe ich erst einmal die Gleichlaufgelenke und Antriebswellen als limitierende Elemente.
    Solage diese nicht durch stabilere Teile ersetzt wurden, sehe ist das pegging eher als "nice to have"an. Schadet wenigstens nicht (im Gegensatz zu manch anderen Verschlimmbesserungen).

  • An der Vorderachse sehe ich erst einmal die Gleichlaufgelenke und Antriebswellen als limitierende Elemente.
    Solage diese nicht durch stabilere Teile ersetzt wurden, sehe ist das pegging eher als "nice to have"an. Schadet wenigstens nicht (im Gegensatz zu manch anderen Verschlimmbesserungen).

    VA ist dann die weitere Ausbaustufe.
    An der VA sind hier aber Kosten für alle Komponenten (Flansch, CVs, Wellen, Diff) ungleich höher zum Nutzwert einer VA Sperre. (Besonders wenn man - wie ich - nachdenkt überhaupt eine hinten zu brauchen... :sleeping_face: . Ist aber wie geschrieben die Kategorie Will-haben :smiling_face_with_heart_eyes: Nicht Muss-haben)


    Wenn das vordere Diff. ein offenes bleibt (und auch noch 2-pin...), bekommen die Wellen und CV Joints ja auch nicht mehr Drehmoment ab als heute.
    Das wird m.E. erst erforderlich, wenn man eine Sperre oder LSD/ATB einbaut und mehr als 50% des Moments an der Achse auf eine Halbwelle trifft. W/c dann halt 100% bei einer 100% Sperre, und 70+-% bei den LSD Teilen.

  • Man muss eben immer auch prüfen, wozu man alles macht. Meiner soll ein möglichst zuverlässiges Reisefahrzeug sein.
    Die VA wollte ich darum auf jeden Fall aufpeppen.
    Mit der Sperre vorne und einer Winde kommt man in extrem vielen Reisesituationen weiter.
    Hinten hätte ich die Salisbury eben nur verschlimmbessert.

  • Nochmal kurz zur Beschreibung meiner Überlegungen und dem Grund, warum die Sperre vorne ist, obwohl es abwegig erscheint.


    Geht man von einem normalen Vierrad-Antrieb (ohne elektronischen Schnickschnack) aus, dann reicht es, wenn ein Rad durchdreht und man steht. Legt man die Sperre im Mitteldiff ein, muss schon jeweils ein Rad vorne und eines hinten durchdrehen, damit man steht. Mit der Sperre in der Vorderachse werden drei durchdrehende Räder draus. Zwei vorne, eines hinten.


    Baue ich hinten wie üblich die Sperre ein, bleibt das gleich. Drei müssen durchdrehen, um nicht weiter zu kommen. Es hat sich an der Qualität der Vorderachse aber nichts geändert und an der Hinterachse auch nicht, weil die Salisbury serienmässig schon top ist (wenn man sowieso eine hat). Hab ich die Sperre mit Tibus Halbwellen und Gelenken vorne, habe ich qualitativ einen echten Sprung gemacht.


    Für den seltenen Fall, dass drei Räder durchdrehen ist dann die Seilwinde da. Man muss sich immer vor Augen halten, dass man mit einem Reisefahrzeug ja immer in einer Art unterwegs ist, die gewährleistet, dass man auch wieder nach Hause kommt. Das ist anders als in einer Kiesgrube. Dort kann ich das grösste Risiko eingehen, da gibt es idR aber auch immer jemanden, der mir hilft. Unterwegs kann das schwierig werden.


    Eine druckluftbetätigte 100% Sperre wurde es, weil ich die Druckluft auch anderweitig brauchen kann.

  • Meist drehen Räder durch, wenn ein steiler Anstieg gefahren werden soll.
    Dann hilft eine Hinterachssperre in der erheblich stärker belasteten Hinterachse allerdings mehr, als in der beim Bergauffahren entlasteten Vorderachse.

    Steile Anstiege sollte man gerade auf Reisen aus Sicherheitsgründen sowieso rückwärts befahren ... dann ist es erheblich sicher, wenn man plötzlich wieder runter muss, weil die Traktion nicht reicht. Ich erinnere an das Superkarpata Video in einem anderen Beitrag, wo am steilen Hang plötzlich eine Halbwelle brach, der Wagen sich rückwärts rollend quer stellte und sich überschlug. Das passiert vorwärts nicht so leicht.


    Ansonsten drehen Räder gerne auf nassen Wiesen oder im Schlamm durch und da ist es völlig egal, ob die Sperre vorne oder hinten ist.


    Aber je nach Ausgangslage und Wünschen können die Vorteile und Nachteile auch völlig unterschiedlich gewichtet werden.

  • Wenn bei mir eine Sperre Einzug halten sollte, dann vorne, weil hinten ein Torsen drin ist. Wenn dann wäre es ein Eaton Locker, weil es elektrisch geschaltet wird und nix undicht wird und kein Kompressor extra nötig wird.


    Gruß
    AWo

    Ich fahre Land Rover Defender um die richtige Work-Drive-Balance zu finden.

    [: ]o#o[ :] SOS - Save old Series [:o]===[o:]

  • wo am steilen Hang plötzlich eine Halbwelle brach, der Wagen sich rückwärts rollend

    Ohne den Fall zu kennen.
    Mit 100% Sperre/n an HA und VA, was man bei einer solchen Trophy ja durchaus als angebracht vermuten kann, wäre das vermutlich weniger spektakulär geendet wenn man von 4x4 auf 4x3 umschaltet. Es sei den, die Wellen brechen dann der Reihe nach.

  • ...alles klar.


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  • Auf Reisen eher gar nicht.
    Auf jeden Fall erkenne ich rückwärts, dass es nicht geht sicherer