Äußerlich befühlt hätte ich zum Kauf dieses 68A.xxxxxxxL geraten. Im ausgebauten Zustand ließen sich sämtliche Gange problemlos schalten, obwohl der Besitzer das nach Herzenslust an der Eingangswelle zu verhindern versuchte.
Das sonst übliche Spiel (radial und axial) an der Eingangswelle, war nicht fühlbar. Das Getriebe erschien als gebrauchsfähig!
Weit gefehlt, wie sich nach kurzem Blick auf die Kolbenstange des Nehmerzylinders herausstellte:
Der ausgebildete Zapfen an der Druckstange hätte binnen kurzer Zeit den gesinterten Ring innerhalb des Ausrückhebels gesprengt. Danach dauert es nicht lange, bis die Restkugel komplett durch den Hebel prescht! Unten im Bild ist eine Druckstange mit beginnender Zapfenausbildung zu sehen.
Das Ausrücklager sah ähnlich verschlissen an den Druckflächen zum Hebel hin aus.
Bei der folgenden Demontage des 68A.xxxxxxxL konnten diese Besonderheiten Erstaunen hervorrufen:
Der Innenring des Zylinderrollenlagers der Hauptwelle weist eine deutliche Formabweichung auf. Links im Bild ist das Original zu sehen.
Das Zylinderrollenlager der Vorgelegewelle wurde durch ein metrisches Lager, das auf den imperialen Innendurchmesser per Buchse angepasst wurde, ersetzt. Kann man machen. Jedoch nicht durch ein C3 Lager!!! Warum auch immer hat es die Laufbahn des Innenrings gehimmelt; das dann auftretende Radialspiel ist leider zu groß für die Ölpumpe!
Der dritte Gang hatte seine stoffschlüssige Verbindung zwischen Schalt- und Übersetzungsverzahnung eingebüsst. Daher war an dieser Stelle kein Vortrieb mehr vorhanden.
Statt dessen wurde die entsprechende Anlagefläche der Schaltnabe abgearbeitet:
Zu allem Überfluss ist auch die Schaltnabe des 1./2. Gangs davon befallen:
Td5 typisch auch dieser Schaden an Hauptwelle zwischen der Schaltnabenbverzahnung 5. und Rückwärtsgang: Kerbverzahnungen sind nicht gut geeignet für wechselseitige Belastungen. Hatte ich mir damals merken sollen. Beim MT82 wurde das übrigens berücksichtigt! Dafür anderes eher vernachlässigt.
Der Kardinalfehler bei diesem bereits überholten Getriebe liegt in der Anordnung der Shims: Diese gehören ausnahmslos vor die Außenringe der Kegelrollenlager im Lagerträger zwischne Haupt- und Verlängerungsgehäuse. In diesem Fall war dort nur der Shim der Vorgelegewelle zu finden. Die Distanzierung der Lagerung von Eingangs- und Hauptwelle wurde durch Shims aus dem Ashcroft Paket ausgeführt; jedoch, weil es nicht anders passen wollte, aus der falschen Tüte.
Durch diesen Fehlstand der Wellen zueinander lassen sich dann auch diese Auswaschungen im Ölring erklären:
Noch ist Ersatz vorhanden. Jedoch sind die Naben für den 3,/4 Gang und 5./Rückwärtsgang seit Jahren ausverkauft! Es wird in Zukunft eng werden mit der Versorgung. In diesem Fall schlummern die Brocken zusammen mit dem Ersatz im Körbchen.