auweia, tut dat not? Es gibt doch so viele vernünftige Lösungen ... hast Du kein Mitleid mit deinem Auto?
Naja, in die Hinterachse. Nicht in die Vorderachse. So merkst Du es gar nicht beim Lenken (Lenkwiderstand) und es hat wirkt sich günstig, und stabilisierend aus. Gerade bei diesem Schietwetter. Das habe ich gestern erst wieder mit dem 90er gemerkt. Wir hatten Schnee, Schneematsch und Eis auf der Straße. Ich habe einfach beschleunigt und der Wagen hielt sauber die Spur. Das war ohne Torsen nicht so. Klar, wenn Du es schaffst alle vier Räder durchdrehen zu lassen, dann schlingerst Du, weil Du an allen Rädern jeglichen Seitenhalt abgebaut hast.
Das kann man ja auch ganz klar erklären, ist nachweisbar und auch nachrechenbar: Dadurch, das auf das langsamere Rad (bei Kurven das kurveninnere, bei gerade Strecke das mit mehr Traktion) mehr Antriebsdrehmoment gegeben wird, entstehen Gierkräfte, die ein Untersteuern begünstigen. Das ist das was Leute mit dem Torsen in der Vorderachse als höheren Lenkwiderstand spüren. Ein Fahrzeug, welches zum Untersteuern neigt, hat einen stabileren Geradeauslauf.
Komme ich also mit einem Hinterrad (die Hinterachse ist ja zusätzlich auch noch die mit mehr EInfluß auf den Geradeauslauf) auf eine rutschige Stelle, beginnt es schneller zu drehen. Bei einem offenen Differenzial würden die resultierenden Giermomente ein Übersteuern begünstigen, ergo ein weniger stabiler Geradeauslauf. Bei einem Torsen ist es dann umgekehrt. Das schnellere Rad (auf Schnee/Eis) verliert Drehmoment (da es weniger Traktion hat), das das mit mehr Traktion bekommt aber das verbleibende Drehmoment multipliziert mit dem TBR (also mehr als das andere Rad). Der Wagen verhält sich Untersteuernd, ergo stabilerer Geradeauslauf.
Steht auch so in der Fachliteratur für Fahrzeugingeniere.
Das Bild ist von gestern, als wir Niks 110er in die Werkstatt gebracht haben. Hier habe ich einfach mal zwei unterschiedliche Untergründe zum Fahren gewählt.
Gruß
AWo