Moin zusammen,

kurz vor dem Start nach Island suche ich die Ursache eines neuen leisen Quitschens. Klingt so wie es früher bei nem ollen Ford der Keilriemen verursacht hat, wenn es kalt ist, eher etwas höher in der Frequenz.

Bin noch ratlos. Es quitscht nur wenn die Karre richtig warm ist und nur bei geringer Motordrehzahl. Es ist dabei egal ob er mit Leerlauf steht, ob die Kupplung getreten ist oder nicht oder er mit kleinem Gang rollt. Auch kurzes Antippen vom Gas ändert nichts an Lautstärke oder Frequenz. Erst wenn man Fahrt aufnimmt oder stetig im Leerlauf etwas mehr Gas gibt verschwindet es, ändert aber eben zuvor seine Frequenz beim Beschleunigen des Motors nicht, sondern verschwindet dann einfach. Reproduzierbar ist es auch nicht sicher. Scheinbar ist es von der Temperatur des Antriebs abhängig.

Also nicht Getriebe oder An-/Abtrieb zu den Rädern, nicht die Kupplung, nicht der Motor selbst.

Ich bins auch nicht was quitscht und es quitscht auch bei abgeschaltetem Radio weiter.

Mir fallen da nur noch ein: Viskolüfter, vielleicht was im Common-Rail oder der Turbo (schluck). Hat da einer ne Idee ?
Vielleicht auch ein loses Teil, Metall auf Metall ?

Gruß
Peter

Tja wie gesagt, es gibt eigentlich keine direkte Kopplung. Also keine Erhöhung der Drehzahl und Erhöhung der Frequenz des Quitschens. Es hörte gestern während des Beschleunigens vom Motor einfach auf. Und beim Ausrollen (genau wie beim Bremesen) auf eine Ampel kam es wieder und setzt sich dann im Standgas fort.

Hab heute Morgen den Landyschoner geschont und den English Bob angeworfen. Knapp 15 km zum Büro reichen nicht das Quitschen zu reproduzieren. Werde heute am Nachmittag noch mal ne größere Runde nach Haus drehen. Daher bin ich schon mal dankbar für jeden Tip, wonach ich dabei noch gucken könnte.

Gruß

Nee, lokalisieren scheiterte gestern an mangelnder Reproduzierbarkeit wenn abgekühlt. Ich fahr den heute am Nachmittag mal nen Stück, vielleicht sehen wir uns ja dann noch...

Gruß
Peter

Stimmt. Probier ich nachher auch mal.

So, das zwitschernde Geräusch unter Profiaufsicht (Rösrath) schließlich mit Vollgaseinlagen reproduziert. Alle Befestigungsbolzen des Turbos am Auspuffsammler nachgezogen bis Zwitschern weg. Hoffentlich wars das. Dann wäre kleine Ursache mit großer Wirkung.

Gruß
Peter… der die Tage weiter lauscht.

Stimmt, in der Huey hab ich uch immer gedacht: Die Sonne - der blaue Himmel über mir - die weißen Wolken unter mir - diese Ruhe ... - ... Ruhe, wieso Ruhe ? Scheiße das Triebwerk ist aus!

Ne im Ernst, erst mal standen wir alle etwas ratlos um die Kiste rum. Motor läuft nix quitscht. Also Probefahrten mit unterschiedlichen Lastzuständen und zu meiner eigenen Überraschung hörte man DAS Quitschen nun, aber jetzt nur für einen kurzen Moment, wenn im ersten oder zweiten Gang von Standgas mit Pedal to the Metal bergauf beschleunigt wurde. Wieder zurück in die Werkstatt. Plastikabdeckung über dem Visko raus, Hitzeschild überm Turbo raus, Haube weg. Cheffe hängt im Motorraum und ich: Leerlauf / Vollgas / Leerlauf / Vollgas usw. tat mir echt weh. Ab und an ein sehr leisses Pfeifen oder Quitschen, aber woher denn nun.

Nach ner ganzen Weile die Überlegung den Turbo zu prüfen? Ne erst noch mal alle Bolzen und Muttern am Abgastrakt nachziehen, profilaktisch, auch wenn nirgendwo Rußspuren sind. Dann der Aha-Effekt. Die besagten Muttern lassen sich etwas nachziehen. Neue Vollgasorgie. Geräusch weg. Erneute Probefahrt, tatsächlich weg.

Also haben die Dinger nach 5,5 Jahren und 120tsd angefangen sich zu verselbstständigen und damit hatte - wie eingangs ja vermutet - Metall auf Metall mit Metalldichtiung dazwischen die Möglichkeit eine Resonanzschwingung aufzubauen. Vorausgesetzt die Temperatur der Komponenten passte grad zur Längenausdehnung der Bolzen und der Schwingungsfrequenz. Da kommt man sich natürlich etwas deppert vor, aber besser so, als defekter Turbo.

Noch 2,5 Wochen bis Island

Gruß
Peter