R380 mit typischen Gebrauchsspuren

  • Im Verlauf des Verschleißes der Ölpumpe durch fortwährende Umwälzung von Abrieb der nicht am Magneten gehalten werden konnte, verringert sich der Pumpendruck und Dank des konstant gebliebenen Widerstands innerhalb der Förderleitung, der Volumenstrom.
    Das ist schlecht für die weiter vorn liegenden Schmierstellen der Hauptwelle.


    Die axialen Gleitflächen zwischen den Naben der Synchroneinheiten und den umlaufenden Gangrädern sorgen durch erhöhten Abrieb für weiteren Materialeintrag im umlaufenden Drucköl.


    Für diesen Materialabtrag fand ich bislang diese Ausbesserung:





    Bei dem vorliegenden Getriebe wurde die Stirnseite komplett plan gedreht und durch eine Zwischenlage, die nach einer LT95 Anwendung aussieht, ersetzt.




    Hat funktioniert. :thumbs_up:
    Sorgte jedoch für weiteren Abrieb zwischen den Bauteilen. :thumbs_down: Nur 120.000km später lag das revidierte Getriebe wieder auf der Werkbank.
    Evtl. kann auch hier die eigentliche Ursache im versiegenden Ölstrom gesucht werden?

  • Die Schaltnaben für den 3./4. Gang und für den 5./Rückwärtsgang waren über eine längere Zeit ausverkauft.
    Der Verschleiß dieser Naben vollzieht sich jedoch nicht ausschließlich stirnseitig, nein auch das Zahnprofil leidet unter der vom Drehmoment verursachten Umfangskraft.
    Obacht: Diese ist abhängig vom Drehmoment.


    Wenn die Umfangskraft jedoch nicht gleichmäßig über die gesamte Länge übertragen wird, kann die Verzahnung der Hauptwelle damit überfordert werden.





    Diese zusätzliche Schmierstelle ist erst ab Td5 in der Hauptwelle des R380 zu finden.
    Dank des umlaufenden Schmierkanals findet dadurch die Kraftübertragung zwar geschmiert statt, jedoch nur noch auf einem verkleinerten Flächenanteil der Verzahnung.



    Die Nabe des R380 hinter einem TDi überträgt die Umfangskraft über die gesamte Länge der Verzahnung:



    Die Naben des 5./Rückwärtsgangs und des 3./4.Gangs sind jedoch baugleich und untereinander austauschbar.
    Jedoch werden diese dann auch rückwärtig beansprucht.
    Das sieht dann so aus:



    Beide Flanken der Verzahnung sind plastisch nachverformt worden, weil die Richtung der Flächenpressung sich durch die Anwendung änderte.

  • Leider kann auch in deinem Getriebe das Zylinderrollenlager der Vorgelegewelle bereits gelitten haben. Muss es jedoch nicht unbedingt! :thumbs_up: Wenn bislang am Magneten der Ablassschraube kaum Anhängsel zu besichtigen waren, sollte alles im grünen Bereich sein.
    Das abgelassene Öl sollte unbedingt auf Schlieren beäugt werden. Also nicht direkt in den Alöltank entleeren!!!

    Danke furs feedback :winking_face: also bis jetzt waren keine Anhangsel zu besichtigen, und lauft immer erst in eine grosse offene wanne :thumbs_up: aber was meinst Du genau mit Schlieren :question_mark:

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  • Danke furs feedback :winking_face: also bis jetzt waren keine Anhangsel zu besichtigen, und lauft immer erst in eine grosse offene wanne :thumbs_up: aber was meinst Du genau mit Schlieren :question_mark:

    Beim Ablassen des Öls läuft zunächst reines Altöl ab, wenn zwischen abstellen und ablassen etwas Zeit vergangen ist. Mit dem ablaufenden Restöl aus dem Gehäuse, werden auch Sinkstoffe mit ausgespült. Diese hinterlassen in der bereits abgelassenen Suppe eine deutlich anders aussehende Spur: Schliere.

  • Beim Ablassen des Öls läuft zunächst reines Altöl ab, wenn zwischen abstellen und ablassen etwas Zeit vergangen ist. Mit dem ablaufenden Restöl aus dem Gehäuse, werden auch Sinkstoffe mit ausgespült. Diese hinterlassen in der bereits abgelassenen Suppe eine deutlich anders aussehende Spur: Schliere.

    und wenn man die sieht heisst das :question_mark:

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  • und wenn man die sieht heisst das :question_mark:

    Im Betrieb haben Teile aufeinander gerieben, die normalerweise durch einen Ölfilm voeinander getrennt werden.
    Die Ölpumpe kann die ursprüngliche Förderleistung nicht mehr erbringen?
    Die vorderen Schmierstellen im Getriebe sind unterversorgt? Bevor der Vortrieb jedoch vollends versagt, sollten ungewohnte Geräusche wahrnehmbar sein!


    In diesem Fall jedoch, war mangels Erfahrung, keine Vergleichmöglichkeit gegeben.




    Die Youtuberin hat genau diesen Schaden weit weg von geübten Getriebeschraubern erlebt:


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  • :wacko: :wacko: :wacko: und wie kann man dieses "Die Ölpumpe kann die ursprüngliche Förderleistung nicht mehr erbringen" vorbeugen :question_mark:
    Und ungewohnte gerauche sind nicht wahrnehmbar :winking_face:

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  • Und ungewohnte gerauche sind nicht wahrnehmbar

    Dann lass Dir nichts einreden. Dass da nach langem Gebrauch leichte Schlieren sichtbar sind ist normal, wenn man lange abtropfen lässt.
    Solltest Du Dir unsicher sein, dann lass eine Getriebespülung machen. Mach mit dem dann eingefüllten frischen Öl nach 1.000 km einen Ölwechsel. Sind dann wieder Schlieren da, kann man anfangen sich Gedanken zu machen, wenn es gleichzeitig ungewöhnliche Geräusche gibt.


    Generell gilt meiner Meinung nach:
    Gibt es bereits einen Startschaden im Getriebe, wird er sowieso immer grösser. Der grösste Kostenanteil ist und bleibt die Arbeit und nicht die Teile. Es "lohnt" sich also nicht die Flöhe husten zu hören und bei jedem geringsten Hinweis schon aktiv zu werden.
    Das entscheidende ist, dass man bei eindeutigen Hinweisen aktiv wird und nicht fährt bis zur bitteren Neige. Dann wird man auch einen immensen Materialschaden produzieren.


    Zur Ergänzung: Der "Igel" an der Ablassschraube ist nichts anderes als der Abrieb der Synchronringe. Also etwas gröber als "Schlieren", aber trotzdem extrem fein. Schlieren sind meines Erachtens nach nichts anderes als extrem feine Verschleissanzeichen der Lager und anderer Abrieb. Der Verschleiss beginnt aber ab dem ersten Kilometer.

  • eine Getriebespulung habe ich die letzte zweimal schon gemacht, ich werde bald denn nachsten Olwechsel machen und mal schauen :winking_face:
    Mach mir da keine grosse sorgen, aber was dazu lehren kann man immer :thumbs_up:

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  • NE Metalle meiden für gewöhnlich die Kontaktaufnahme mit einem Magneten.

    Das stimmt, aber die Kupplungsbeläge der Synchronringe reiben auf Flanken der Zahnräder, wenn ich mich richtig erinnere. An diesen Flanken gibt es Abrieb, der den Magneten nicht meidet. Der Kupplungsbelag ist nämlich in der Synchroneinheit und der Reibpartner ist ein Konus auf dem Zahnrad. Diese Reibkupplung sorgt für die Angleichung der Drehzahl (sprich Synchronisierung) der Räder.


    Ich empfehle ein Studium des Wikipedia Eintrages bei Gelegenheit https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronring


    "Die Reibschichten des Synchronringes wirken dabei als Kegelkupplung."

  • Das stimmt, aber die Kupplungsbeläge der Synchronringe reiben auf Flanken der Zahnräder, wenn ich mich richtig erinnere. An diesen Flanken gibt es Abrieb, der den Magneten nicht meidet. Der Kupplungsbelag ist nämlich in der Synchroneinheit und der Reibpartner ist ein Konus auf dem Zahnrad. Diese Reibkupplung sorgt für die Angleichung der Drehzahl (sprich Synchronisierung) der Räder.


    Ich empfehle ein Studium des Wikipedia Eintrages bei Gelegenheit https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronring


    "Die Reibschichten des Synchronringes wirken dabei als Kegelkupplung."


    Im Prinzip richtig aber....
    Der Konus am Zahnrad ist zwar der Reibpartner aber der verschleißt (normal) erheblich weniger. Der Hauptabrieb + Verformung findet, Material und Konstruktionsbedingt, am Innenkonus vom Synchronring statt.
    Wäre dem nicht so, dann könnte man keiner, durch normale Nutzung verschlissenen, Synchroneinheit mit neuen Synchronringen ein frisches Leben einhauchen.
    Im LT95 / LT85 / LT77 / R380 müssten die Syncronringe aus Sondermessing CuZn40Al2 oder vergleichbarem sein. Wobei man dessen Härte und Verschleißfestigkeit nicht unterschätzen sollte.



    Unten der Konus vom 2. und 3. Gangrad eines LT95. Bei den dort bewegten Massen steht die Synchronisation schon im Stress. Verschleiß ist erkennbar aber da reden wir von Abträgen im 1000stel mm Bereich.







    Gruß
    Frank

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  • Das stimmt, aber die Kupplungsbeläge der Synchronringe reiben auf Flanken der Zahnräder, wenn ich mich richtig erinnere. An diesen Flanken gibt es Abrieb, der den Magneten nicht meidet. Der Kupplungsbelag ist nämlich in der Synchroneinheit und der Reibpartner ist ein Konus auf dem Zahnrad. Diese Reibkupplung sorgt für die Angleichung der Drehzahl (sprich Synchronisierung) der Räder.


    Ich empfehle ein Studium des Wikipedia Eintrages bei Gelegenheit https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronring


    "Die Reibschichten des Synchronringes wirken dabei als Kegelkupplung."

    Die Synchronringe im R380 bestehen zu 100% aus Messing. Es gibt keine weitere Reibschicht. Der Verschleiß findet ausschließlich am Synchronring statt. Dieser Abrieb kann durch den Magneten nicht ausgesondert werden.
    Der vom Magneten zurück gehaltene Abrieb hat andere Ursachen.

  • Lange Rede kurzer Sinn: Der eine Reibpartner der Synchroneinheit ist der Kegel auf dem Zahnrad. Beide Seiten werden verschleißen und Abrieb erzeugen. Wer den Igel schon zwischen den Fingern zerrieben hat, weiß dass er extrem fein und eigentlich ständig vorhanden ist. Bei den Abrollbewegungen eines Lagers soll ja eigentlich gar kein Verschleiß stattfinden. Erheblich mehr Abrieb macht also logischerweise Reibung und die gibt es nur am Synchronring.

  • Noch ein Indiz:
    Das LT230 ist unsynchronisiert. Keine Synchronringe, kein Igel, kein Schlamm.
    Obwohl die Anzahl der Lagerstellen nicht wesentlich weniger ist als in Schaltgetrieben.

  • Wer seinem Schaltgetriebe ohne wirkliche Notwendigkeit etwas Gutes tun will baut eine Nebenstromfilterung mit temperaturgesteuerter el. Pumpe und Ölkühler. Aus der Ablassöffnung pumpt die Pumpe das Öl durch einen Filter und einen Kühler im Nebenstrom zurück in die Einfüllöffnung. Eine Nachlaufsteuerung stellt das ganze System für ein paar Minuten an, sobald der Motor abgestellt wurde. So wird das Öl auch gereinigt, wenn die Temperatursteuerung (Ölkühlung) nicht nötig war.
    Den Spieltrieb befriedigt das auf jeden Fall, weil es eine schöne und sicher nicht völlig sinnlose Bastelei ist. Nötig ist es aber auch nicht.

  • Lange Rede kurzer Sinn: Der eine Reibpartner der Synchroneinheit ist der Kegel auf dem Zahnrad. Beide Seiten werden verschleißen und Abrieb erzeugen. Wer den Igel schon zwischen den Fingern zerrieben hat, weiß dass er extrem fein und eigentlich ständig vorhanden ist. Bei den Abrollbewegungen eines Lagers soll ja eigentlich gar kein Verschleiß stattfinden. Erheblich mehr Abrieb macht also logischerweise Reibung und die gibt es nur am Synchronring.


    Noch ein Indiz:
    Das LT230 ist unsynchronisiert. Keine Synchronringe, kein Igel, kein Schlamm.
    Obwohl die Anzahl der Lagerstellen nicht wesentlich weniger ist als in Schaltgetrieben.

    ...was hälst Du von der Theorie, dass der ganz feine Abrieb von den permanent unter Last aneinander reibenden Zahnflanken kommen könnte?


    Gruß
    Frank

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