Alles anzeigenAb 2014 (VIN EA) sind im LT230 2-pin- Differentiale verbaut worden. Vom Aufbau ähneln diese dem Rover Differential in Vorder- und Hinterachse.
Wenn diese Konstruktion durch ein ATB Differential ersetzt werden soll, sind ein paar Besonderheiten zu berücksichtigen:
Das hintere Kegelrollenlager sitzt bombenfest auf der Welle. Meine Spindelpresse war damit leicht überfordert. Aber damit gings dann:
Die vorhandene vordere Ausgangswelle ist ca.10mm kürzer als die früher verbaute Welle (links im Bild). Die Welle muss durch die ältere Ausführung ersetzt werden, da sonst die Länge des Verzahnungseingriffs nicht ausreichend ist. Die hintere Ausgangswelle ist unverändert geblieben!
Zu allem Überfluss ist die innere Kontur des Gehäuses etwas zu eng bemessen! Ein normales 4-pin-Gehäuse passt nicht hinein!
Ursprüngliche innere Kontur des Differentialgehäuses:
Die neuere Ausführung unterscheidet sich an dieser Säule um ca. 5mm von der früheren Ausführung!
Nach der Beseitigung der Störkontur:
Jetzt passt ein normales 4-pin-Gehäuse hinein und damit natürlich auch das ATB von Ashcroft.
Die Kürzung der vorderen Ausgangswelle betrifft auschschließlich das nach rechts zeigende Ende. Hier fehlen ca.10mm.
Notwendig wurde diese Maßnahme, damit die verbliebenen größeren Planeten- und Sonnenräder im Radträger den benötigten Platz finden. Die Baulänge des Differentialgehäuses ist mit der der 4-pin-Ausführung identisch. Daher war dieser Kunstgriff notwendig.
Nachtrag zu dem damaligen Beitrag
Es ergab sich die Möglichkeit nochmals vergleichende Messungen an dieser Diff-Variante vorzunehmen.
Wenn man die Körbe nebeneinander legt, fällt auf, dass die Gehäusemitten voneinander abweichen!
Die kürzere vordere Abtriebswelle in einem normalen oder ATB Differential wird innerhalb des Sonnenrades eine kürzere Überdeckung erfahren, was zu hohen Flächenpressungen führt. Beim Umbau auf ein ATB ist daher die vordere Welle unbedingt durch die alte Ausführung zu ersetzen!
Die hintere Abtriebswelle gibt es jedoch nicht als längere Ausführung! Daher ergibt sich bei geringerer Zahnflankenüberdeckung folgendes Schadenbild:
Normalerweise entsteht über die gesamte Länge der Verzahnung Verschleiß.
Zum Vergleich die Verzahnung der vorderen Abtriebswelle:
Die hintere Abtriebswelle jeweils auf den Beginn der Sonnenradverzahnung aufgesetzt. Der Messwert entspricht der maximal möglichen Überdeckung zwischen den vollständig eingeschobenen Verzahnungen.
Evtl. bietet Ashcroft daher die hintere Welle als HD Ausführung an?
Also Obacht beim Austausch durch ein ATB, wenn dieses Mittendifferential vorher verbaut war!
Noch ein Nachtrag:
Bislang bin ich davon ausgegangen, dass die 4 Pin Ausführung bis zum Prefix 81D verbaut wurde, die 2 Pin Ausführung daher am Prefix 91D äußerlich erkennbar sei. Das vorliegendende Getriebe trägt jedoch den Prefix 81D und soll aus 2013 stammen.
Gibt es da ein Datum oder einen Getriebenummerabgleich ab oder bis wann was verbaut wurde?