E Defender

14. L a n d y f r i e n d s   A d v e n t u r e d a y s   2 0 2 4


Stellt Ihr Euch auch DIE Frage "Was mache ich 2024 Tolles,
wovon noch ich meinen Enkeln erzählen werde?"


Dann gibt es nur EINE Antwort: Die LFAD 2024 im Mammutpark und alle Landyfriends sind herzlich dazu eingeladen!
Zur Anmeldung & weiteren Informationen geht es hier: Anmeldung

  • Mario, Du hast zwar Recht dass die Erzeugung von Wasserstoff energieaufwändiger ist als die Förderung von Öl und die Herstellung von Diesel. Tatsache ist aber dass die Energieverluste im Verbrennungsmotor durch Abwärme wesentlich deutlicher zu Buche schlagen. Der WELL TO WHEEL Report 4.1 der Europäischen Kommission spricht da eine ganz deutliche Sprache:
    Diesel 198 MJ/100 km
    Strom (Kohle) 147 MJ/100 km
    Wasserstoff (Brennstoffzellen) 141 MJ/100 km
    Strom (nur erneuerbare Energie) 59 MJ/100 km


    Fazit: Wasserstoff ist dem fossilen Brennstoff im Auto deutlich überlegen.


    Und mit erneuerbaren Energien geht das nur auf wenn der Strom „lagerfähig“ ist und wir tatsächlich in der Lage sind soviel Ökostrom zu erzeugen wie die Energieunternehmen uns weismachen wollen. In Deutschland produzieren wir etwa 60% des Stroms in Braunkohlekraftwerken. Davon exportieren wir billig einen erheblichen Anteil um dann wieder „Ökostrom“ z.B. aus norwegischer Wasserkraft teuer zu importieren. Das ist reines Schönrechnen durch den Stromhandel und Beschiss am Stromverbraucher der den angeblich saubergetauschten Strom auch noch teuer bezahlt.


    Leider ist es doch nicht so dass der Strom einfach unbegrenzt Öko aus der Steckdose kommt- soweit dass dieses Konzept aufgeht sind wir bei Weitem noch nicht. Wir könnten ja alle mal auf einen funktionierenden und sicheren Fusionreaktor warten und so lang zu Fuß gehen.

    Gaelic: Is fheàrr fhuireach math na droch teicheadh
    Deutsch: Besser einen guten Standpunkt als einen schlechten Rückzug.

  • Doch doch, das verstehe ich schon. Aber man muss anerkennen, dass H2 das Speicherproblem in Grenzen lösen kann. Es existiert ja.
    Die Speicherfähigkeit und die Möglichkeit der Gewinnung aus fossilen Quellen ist ja in meinen Augen der einzige Grund der für H2 spricht

  • Moin Mario,


    ich habe Dich schon verstanden. Noch mal auf den Punkt gebracht:


    Der Wirkungsgrad von Kohlestrom ist schlechter als von Wasserstoff. Der Wirkungsgrad von Ökostrom ist besser als von Wasserstoff.


    Die Logistik von Strom, egal wie er produziert wird, ist komplexer und ineffektiver als die von Wasserstoff. Hier liegt das wesentliche Problem.


    Das zweite Problem ist dass wir nicht genug Ökostrom produzieren mit dem Deine generalistische Betrachtung richtig wäre.


    Jedes Fahrzeug in Deutschland auf Strom um zu stellen bedeutet das wir 15 Terrawattstunden Strom zusätzlich pro Jahr erzeugen müssten (47,7 Mio. Fahrzeuge, 15.000 km p.a., 59 MJ/100km)
    Und mit prognostiziert 289 tWH produziertem Ökostrom im Jahr 2020 kommen wir langsam an die Grenze des Machbaren zumal wir diese Zahlen auch noch Schönrechnen.
    Alleine Industrie, Haushalte und Gewerbe konsumieren in 2020 voraussichtlich 553 tWh Strom und die wollen ja auch auf Ökostrom umgestellt werden.


    So richtig rechnet sich das nur wenn wir die sogenannte "Energiewende" dann auch mal wirklich schaffen. Erst dann ist eMobilität wirklich sinnvoll.


    Und im Moment sieht es so aus als würde das noch einige Jahrzehnte brauchen.

    Gaelic: Is fheàrr fhuireach math na droch teicheadh
    Deutsch: Besser einen guten Standpunkt als einen schlechten Rückzug.

  • ... und wenn dann alle e- Autos morgens zur Arbeit gefahren werden wird plötzlich der Pufferspeicher vom Stromnetz abgetrennt. Das ist doch mal ein lustiges Szenario. :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

    Gaelic: Is fheàrr fhuireach math na droch teicheadh
    Deutsch: Besser einen guten Standpunkt als einen schlechten Rückzug.

  • ... und nachts hängen die e-Autos alle zum Aufladen an der Steckdose weil man da besonders viel Solarstrom erzeugt...

    Gaelic: Is fheàrr fhuireach math na droch teicheadh
    Deutsch: Besser einen guten Standpunkt als einen schlechten Rückzug.

  • Wenn xmillionen E-Autos rumstehen, hat man eine riesige Speicherkapazität.
    Die werden smart geladen, wenn der Strom reichlich und daher günstig verfügbar ist.

    Sehe ich auch so, völlig richtig. Ich kann die Vorteile der Akkutechnik schon erkennen, aber wie gesagt bietet H2 auch Optionen und es wäre dumm, wenn man da nicht dran bleiben würde.
    Wenn man Wasserstoff energiesparsam durch die Spaltung von Methan (C-H4) erzeugt, könnte man den festen Kohlenstoff unschädlich verbuddeln. Dann gewinnt H2 plötzlich eine weitere Bedeutung und wird ein Glied in der E-Technik, weil sich auch dann ohne Freisetzung von CO2 Strom erzeugen lässt, im Prinzip sogar mit einem "quasifossilen" Energieträger. Man darf aber natürlich nicht erst Erdgas zu Methan synthetisieren. Da wird jede Menge CO2 frei. Aber ein Potential steckt drin.


    Man könnte ja hier die Gelder für eine völlig nutzlose Kernfusionsforschung in Milliardenhöhe investieren. Sie ist inzwischen längst von Solar und Wind unbemerkt überholt worden und trotzdem bleibt man hartnäckig dran, um die Zentralisierung zu retten. Wo käme man auch hin, wenn jeder seinen Strom selber machen kann. Dann bräuchte man auch keine so aufwändige Zentralisierung mehr. Aber genau das würde vielen Energiekonzernen das Genick brechen.


    Das andere ist die Formulierung "rumstehen" und "zigmillionen". Ein Auto wird vielleicht zu 5% der Zeit genutzt. Was würde ein Betriebswirtschaftler zu einer Maschine sagen, die man nur 40 Minuten pro Tag braucht und die den Rest der Zeit im Betrieb rumsteht, die es aber da draussen zu Millionen gibt? Er würde sagen "die kaufen wir nicht, die leihen wir". (Manchmal taugen die doch zu was :kissing_face: :smiling_face: )
    Setzt man also genau mit dieser Motivation endlich auf einen funktionierenden ÖPNV, dann stehen nicht mehr Millionen rum.
    Wäre der normale Autokäufer kein Kunde, würde er sich sozusagen völlig antikapitalistisch verhalten, weil er die Finanzoptimierung des Kapitalismus total negiert ... benutzt Maschinen, die 95% der Zeit nur rumstehen :facepalm: ... das hat was anarchistisches :crylaugh: :crylaugh:


    Womit ich sagen will, es lohnt sich immer weiter zu forschen, auch wenn es mal nix wird.

  • ... und nachts hängen die e-Autos alle zum Aufladen an der Steckdose weil man da besonders viel Solarstrom erzeugt...

    Das verwechselst Du jetzt mit dem billigen Atomstrom, den die Schweiz, Norwegen und Österreich kaufen, um die Seen ihrer Speicherkraftwerke aufzupumpen. Die waschen damit Atomstrom indem sie nachts Wasser damit rauf pumpen, um die gleiche Energie (den Wirkungsgrad lassen wir beiseite) dann tagsüber als hochwertigen Naturstrom aus Wasserkraft wieder runter laufen zu lassen.


    Damit werden dann die E-Autos geladen.


    Das könnte jetzt wieder ein findiger Kopf gegen die E-Autos verwenden, es ist aber in Wirklichkeit der Tatsache geschuldet, dass sich so ein Quatsch rechnet und dass es nicht als das deklariert werden muss, was es wirklich ist. Es könnte sein, dass das schon wieder ein Business-Problem ist, das an den Bedürfnissen der Gesellschaft vorbei geht ... und ich habe jetzt NICHT Kapitalismus gesagt :hey: :crylaugh:

  • @Sigi_H
    Die Individualmobilität ist halt ein Luxusgut, dass man sich gern leistet(wenn man kann).
    An einem Dezembermorgen mit fünfzig schniefenden, hustenden und übelriechenden Fremden in einem Bus gezwängt zu sein, ist nicht jedermanns Leidenschaft.


    @Mamut
    Deswegen schrieb ich "smart".
    Intelligente Stromzähler, die die Stromabnahme zu Spitzenzeiten günstiger machen, zu Mangelzeiten teurer.
    Die Autos könnten am Arbeitsplatz auch ans Netz gekoppelt werden, und ggf. sogar wieder Strom abgeben, um das Netz zu stützen.
    Die Infrastruktur wird sich gewiss fortentwickeln und sich der Nachfrage anpassen.

  • @Sigi_H
    Die Individualmobilität ist halt ein Luxusgut, dass man sich gern leistet(wenn man kann).
    An einem Dezembermorgen mit fünfzig schniefenden, hustenden und übelriechenden Fremden in einem Bus gezwängt zu sein, ist nicht jedermanns Leidenschaft.

    Auch da muss ich Dir Recht geben. Da ich aber viel mit Auszubildenden arbeite fällt mir schon auf, dass (zumindest hier in der grossen Stadt) der Führerschein und die Individualmobilität immer unwichtiger für die werden. Hier funktioniert aber auch der ÖV extrem gut ... da ist D wirklich rückständig ... und nicht nur beim Internetausbau und den Löhnen :facepalm: :crylaugh: :crylaugh:
    Das scheint wirklich so ein Generationending zu sein, denn für mich ist es auch sehr wichtig.

  • Auch in diesem Punkt wird langfristig eine Umorientierung angezeigt sein.
    Wohnen und arbeiten müssen näher aneinander rücken.
    Hier (Provinzregion Bonn) haben sich in den letzten drei Jahrzehnten unfassbar viele Familien in den Neubaugebieten von umliegenden Dörfern niedergelassen. Heute zieht sich eine nicht enden wollende Autokarawane zu den typischen Pendlerzeiten aus und in die Landregionen.

  • Tut mir leid, aber Individualverkehr ist auf dem Land kein Luxus.....mir geht diese Argumentation so auf den Sack !

    Hat ja auch keiner gesagt, stattdessen wurde immer vom Mix und von besserem ÖV gesprochen. Das eine schliesst das andere doch nicht aus. Auf dem Land ist ohne Zweifel viel mehr Individualverkehr notwednig und wird es auch bleiben. Das ändert aber nix dran, dass auch dort clevere Konzepte nötig sind

  • Doch, es war vom Luxus des Individualverkehrs die Rede, den man sich leisten will oder leisten können muss. Man muss sich aber dann auch leisten können, das manche einfach aus klimaschutzgründen daheim bleiben, weil der Weg zur Arbeit nicht mehr ehrenhaft ist.


    Nicht mal jetzt zu Coronazeiten fährt auch nur ein Schulbus mehr, obwoh ja sogar Gelder zur Verfügung stehen würden.
    Wir haben seit 2 Legislaturperioden eine grün geführte Landesregierung und was hat sich verändert?


    Stärkung des ÖPNV.....blabla......ich weiss ich werde polemisch und unsachlich aber sagte ich es schon? Diese Argumentation ärgert mich .
    Alternativen nicht nur reden sondern auch tatsächlich bieten anstatt über Verbote und quasi Enteignung meinen, etwas im Gesamtkontext damit zu verbessern.


    Jetzt ist gut, ich muss arbeiten. Wenn ich nicht gleich zügig zur Tür komme, bleibt mein Schubkarren in der Türe der nicht vorhandenen S-Bahn stecken.

  • was wäre dann eine umorientierung?

    Eine Wohnung in Arbeitsnähe zum Beispiel, oder eine Arbeit in Nähe zum Wohnort annehmen.
    Ein Problem ist dann natürlich, dass man dann wahrscheinlich höhere Wohnkosten hat, oder weniger Einkommen. Dafür mehr Freizeit.
    Ein innerer Schweinehund sagt uns aber, dass wir maximal verdienen müssen um möglichst viel konsumieren zu können. Einen neuen Defender, zum Beispiel. Mit Leistung und Schnickschnack, den niemand wirklich braucht.
    Es ist unser Lebensstil, der den Planeten ruiniert.

  • Ok dann hätten wir im Osten jede Menge Geld sparen können und auch sonst konzentrieren wir alles in die Städte. Dort ist aber dann alles verboten, denn eine höhere Bevölkerungsdichte erhöht auch die
    Probleme dort........