Wischwasserpumpen bei P38

  • Da beim P38 gerne auch mal die Wischwasserpumpen aufgeben habe ich die auf eine schnelle und einfache Art gewechselt:
    In der Reparaturanleitung steht man soll den Wischwasserbehälter ausbauen was notwendig macht den inneren Kunststoffradkasten auszubauen. Was meistens dazu führt dass die Kunststoffclips abbrechen. Grund genug es anders zu machen:


    Werkzeug:
    1 Kreuzschraubenzieher 2 od. Ph2 nicht zu kurz
    1 Schlitzschraubendreher 2 od. 3 nicht zu lang
    1 Spitzzange für die Klemmschellen
    ev. ein Heißluftgerät oder einen Fön
    1 Gefäß zum Auffangen der Scheibenwaschflüssigkeit.
    Zeitaufwand = 1h


    Da die Pumpen für die Waschanlage unten am Tank angebracht sind, ist es relativ einfach sie durch das Loch des rechten Nebelscheinwerfers zu erreichen.
    Dazu muss natürlich der Nebelscheinwerfer raus:


    Der ist mit vier Schrauben an der vorderen Schürze befestigt. Daher sollte der Kreuzschraubenzieher nicht zu kurz sein damit man die oberen beiden Schrauben auch erreicht. Fangt mit denen an, dann ist es etwas einfacher.


    [attachment=2]<!-- ia2 -->IMAG0223.jpg<!-- ia2 -->[/attachment]


    Befestigt den Scheinwerfer mit etwas Draht am Abschleppring oder lasst ihn mit Gottvertrauen einfach hängen. Wer eine Fleißaufgabe machen will kann ihn natürlich auch gleich komplett rausnehmen. Ist aber meiner Meinung nach nicht nötig.
    Dann kann man schon gut die Pumpen sehen:
    [attachment=3]<!-- ia3 -->IMAG0226.jpg<!-- ia3 -->[/attachment]


    Bei dem Bild habe ich eine schon "rausgeholt". Ich hatte anfangs eine Leitung abgeklemmt während die Pumpe noch am Tank war. Davon habe ich aber wieder Abstand genommen, weil es eine ziemliche Frickelei war.
    Also - Pumpe abziehen:
    Die Pumpen sind mit dem zylindrischen Motorgehäuse im Tank eingeklemmt. Mit dem Flachschraubenzieher kann man die Pumpe samt Anschlüsse ganz gut von unten nach oben abhebeln. D.h. zuerst aus dem Loch, dann aus der Ausnehmung vom Tank. Wenn der Schraubenzieher zu lang ist bleibt Ihr bei der Schürze hängen.
    Jetzt kommt das Auffanggefäß ins Spiel dass Ihr natürlich bereits untergestellt habt. Das sollte auch nicht zu klein sein, denn da passt eine Menge Wasser in den Tank.
    Das Gefäß sollte unter dem Tank stehen bleiben, erfahrungsgemäß läuft beim Tausch jeder Pumpe noch Wasser aus dem Tank!
    An jeder Pumpe ist auch noch eine Gummidichtung am Stutzen, der die Pumpe mit dem Tank abdichtet. Hebt die besser noch auf, falls bei den Ersatzpumpen keine dabei sein sollten. Im Internet findet man die Dinger so billig dass ich diesmal auf Gebrauchtteile verzichtet habe.
    So sollte das jetzt aussehen:
    [attachment=1]<!-- ia1 -->IMAG0228.jpg<!-- ia1 -->[/attachment]
    Rechts sieht man das Loch ohne Dichtung, links mit.
    Bei meinen neuen Pumpen waren die Dichtungen um einiges kürzer wie die alten, ich habe sie trotzdem verwendet weil Gummi, wie man weiss, durch die Jahre nicht besser wird. Auch waren neue Anschlußstücke bei den Pumpen dabei die ggfls. die Möglichkeit lassen die alten Zuleitungen zu kürzen um die meist brüchigen Anschlüsse auszuschneiden.


    Die einzelnen Pumpen sind auf den Steckern farblich markiert:
    rot = Windschutzscheibe
    weiss = Heckscheibe
    schwarz = Scheinwerfer
    [attachment=0]<!-- ia0 -->IMAG0227.jpg<!-- ia0 -->[/attachment]
    An dem Photo könnt ihr auch schon bei den zwei rechten Pumpen die neuen Anschlussstücke sehen.


    Jetzt sollte man nach Möglichkeit das Heissluftgerät einsetzen um die Zuleitungen zu erwärmen. Bei knapp 2 Grad Außentemperatur sind die nicht sehr kooperativ. Vorher noch mit der Spitzzange die Schellen auseinanderbiegen und nach hinten schieben. (Natürlich habt Ihr sie vorher mit Rostlöser eingesprüht - die sind sicher verrostet. Dann die Stecker abmachen und die Pumpe in hohem Bogen entsorgen.


    Der Rest ist einfach: Neue Pumpen anschließen - ist einfach, der Schlauch ist ja noch warm und weich, anstecken und ersten "Trockentest" durchführen. (Siehe Fußnote * )Wenn man bei offenem Fenster die Schalter für die Waschanlagen betätigt hört man ganz gut ob die Pumpen arbeiten. (Ausgenommen man steht am Pannenstreifen der Autobahn).
    Wenn das alles funktioniert - Pumpe einbauen:
    Zuerst den zylindrischen Pumpenkörper oberhalb des Loches in der Ausnehmung des Tanks einklemmen, danach die Pumpe mit der neuen Dichtung in das Loch drücken. Bei der äußersten Pumpe ist da ein wenig hakelig - funzt aber trotzdem.


    Wenn man mit allen Pumpen so verfahren hat Flüssigkeit für die Dichtheitsprobe einfüllen und einen Probelauf durchführen. Noch alles dicht?
    Dann Nebler wieder drauf:
    Da beginnt man auch besser wieder mit den oberen beiden Schrauben. Wenn man zuerst die unteren befestigt, muss man mit einigem Kraftaufwand die Schürze nach oben drücken um in die oberen Löcher reinzufinden. Da ich nur zwei Hände habe, und meine Frau bei der Witterung verweigert hatte - zuerst die oberen Schrauben.


    Tja - that´s all. Einfacher wie den Innenkotflügel und den Tank auszubauen find ich. big_grins


    * Besonderheit der Scheinwerferwaschanlage:
    Mehrmals habe ich versucht die Scheinwerferwaschanlage zu testen - ohne Erfolg. Mit/ohne Zündung, mit/ohne Licht, mit laufendem/abgestelltem Motor und verschiedene Kombinationen davon. Es hatte erst funktioniert als ich den Wagen wieder umgeparkt hatte. Ist reproduzierbar - wie auch immer.


    Vielleicht hilft die Anleitung mal wem.


    big_hello und "Servus" aus dem Weinviertel.

  • ....habe ich zwar noch nicht befolgt, mir aber zu Herzen genommen! Da Du das Vorgehen so präzise beschrieben hast, habe ich die Angst vor dem Tun verloren! Und allein dafür möchte ich mich schon herzlich bedanken! Wenn ich die Arbeiten ausgeführt habe, werde ich mich wieder melden (erfahrungsgemäß kann das aber dauern...).

  • Hallo,
    auch ich möchte mich für den Beitrag bedanken. Ein Moderator hat mich darauf aufmerksam gemacht, denn gestern habe ich noch herum getönt, dass es hier nichts für den P38a zu lesen gibt.
    Ihr seid also nicht allein :grinning_squinting_face:


    Bis denn
    Sven

    Nix Offroad, aber das Leben geht weiter.