Printable Things

  • Es lohnt sich ohne Zweifel, da mal zu schauen, aber man darf im Moment nicht die originale Festigkeit und sofortige Ergebnisse erwarten. Es ist halt ein Unterschied, ob ein Kunststoffteil aus einem Guss gespritzt ist oder ob es Schicht für Schicht aufgebaut wurde. Da muss man erst ausgiebig experimentieren, um optimale Ergebnisse zu bekommen. Geruckte Teile können prinzipbedingt auch nur aus Thermoplasten sein.
    Die Erfahrung zeigt, dass man vor allem selbst konstruierte Teile mindestens 3 mal drucken muss, bis Festigkeit und Masse zufriedenstellend sind.
    Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die Entwicklung ist rasend und das heute hier geschriebene kann schon morgen falsch sein.


    Besonders geil finde ich das hier: Da wird der 3D Druck als verlorene Form für Aluguss verwendet.

  • Sehr coole Sache mit dem Aluguss ! :thumbs_up:


    Beim 3D Druck gibt es ja die unterschiedlichsten Verfahren und da gibt es schon große Unterschiede in Oberflächengüte und auch in der Festigkeit.
    Der Resindruck bringt eine gute Oberfläche, der Sinterlaserdruck ist äusserst stabil. Der "normale" Filamentdruck ist am erschwinglichsten, wenn auch mit festigkeitsmäßigen Einschränkungen. Dabei ist noch nicht mal entscheident ob das bricht, im Auto kann es einfach auch hohe Temperaturen haben, so daß sich filamentgedruckte Sachen verformen können.

  • So wie ich es verstehe, ist die Festigkeit je nach Material vergleichbar, sofern eine ausreichende und gleichmäßige Temperatur gewählt wurde. Da liegt wohl eher der Knackpunkt.
    https://www.ifte.de/mitarbeite…%B6hme/Publikation_DA.pdf
    https://www.3d-grenzenlos.de/3d-drucker-material/

    Vorsicht! Hier darf man nicht Rapid Prototyping in der Industrie mit den 3D Druck Verfahren vergleichen die Hobbydrucker haben oder die man in Fab Labs machen kann.
    Die Drucker dort sind weit von den Möglichkeiten der Industrie entfernt, dafür sind sie billig und jedermann kann sie benutzen.


    Ich möchte damit sagen, dass Teile in Industrieverfahren gedruckt fast identisch zu originalen sein können. Druckt man aber die gleichen Teile im Fab Lab oder zuhause, dann kann man leicht enttäuscht sein und es dem 3D Druckverfahren allgemein anlasten. Das wäre sicher falsch.

  • Noch eine Anmerkung, um den Unterschied zu verdeutlichen.


    Lasersintern ist ein extrem stabiles Verfahren um in Pulvermetallurgie Metallteile herzustellen. Es wird in Massen genutzt. Trotzdem gibt es immer noch keine Motorgehäuse, die lasergesintert sind, obwohl es sich gerade dort anbieten würde. Alle professionellen Rennställe wären scharf drauf, mal eben einen neuen Motor oder Zylinderkopf machen zu können.


    Der Grund dafür ist, dass lasersintern schlicht und ergreifend nicht stabil genug ist.

  • Hobbygeräte kosten ja auch nur ein Bruchteil der professionellen Teile. Dennoch finde ich die Möglichkeiten interessant und es lässt sich eine menge einsparen. Bei meinem Alltagsauto bricht z.B. gerne der Knopf an der Handbremse. Dieses Einzelteil ist nicht lieferbar, sondern nur im Verbund mit der gesamten Hebelage, die mehr als 250€ ohne Einbau kostet. Da darf dann ruhig auch was billiges rein, was auch nicht lange hält.

    VG


    Kai
    Discovery 3 TDV6


    Derjenige, der meint alles bereits zu wissen, lernt nichts mehr dazu.

  • Hobbygeräte kosten ja auch nur ein Bruchteil der professionellen Teile. Dennoch finde ich die Möglichkeiten interessant und es lässt sich eine menge einsparen. Bei meinem Alltagsauto bricht z.B. gerne der Knopf an der Handbremse. Dieses Einzelteil ist nicht lieferbar, sondern nur im Verbund mit der gesamten Hebelage, die mehr als 250€ ohne Einbau kostet. Da darf dann ruhig auch was billiges rein, was auch nicht lange hält.

    Wie schon geschrieben: Es lohnt sich ohne Zweifel einfach was zu testen.


    Ich wollte nur, dass auf möglicherweise überzogene Erwartungen kein Frust folgt. Der erwähnte Knopf ist eine perfekte Anwendung.

  • Ich wollte nur, dass auf möglicherweise überzogene Erwartungen kein Frust folgt

    Anfangs oder bei seltenen Anwendungen ist es sowieso sinnvoll, die Teile bei Shapeways, Meltshop o.ä. drucken zu lassen.
    Dort kann man die Qualität auch auswählen und die haben auch die professionelleren Drucker.


    Wenn man wirklich selber drucken will, muss man sich schon in die Materie einarbeiten und anfangs auch Lehrgeld bezahlen. Diese ganze Druckerei ist im Prinzip schon ein Hobby für sich, daher greife ich immer auf Freunde und Bekannte zurück, die mir da unter die Arme greifen (meine Anwendung ist im Moment nur im Modellbau).

  • War aber extrem teuer

    An dem Thema scheiden sich die Geister.
    Im Hobbybereich ist das i.d.R. eine Aufwandsentschädigung wenn man sich untereinander kennt. Dennoch hat derjenige, der den Drucker hat die Arbeit, den Drucker an sich und dessen Verschleiß. Oftmals sind auch Probedrucke nötig und dann druckt der auch mal eine Nacht lang durch. Man hat das gar nicht so auf dem Schirm und manchmal ist ein Teil für die dann gebotene Qualität (Stabilität und/oder Oberfläche) auch wirklich teuer. Die Frage bei individuellen Teilen: Was wäre die Alternative?


    Wenn Du das als gewerblicher tatsächlich seriös kalkulierst und auf den Profimaschinen drucken lässt, kommt halt schon was zusammen.

  • Kennt ihr einen günstigen Druckdienst?

    Schau mal, ob es in Deiner Gegend irgendwo ein Fab Lab gibt.


    Die haben idR moderne Geräte und man kann einiges lernen, ohne gleich selbst teure Investitionen machen zu müssen. Da gibts auch immer Leute, die einem weiter helfen.

  • Danke für die Infos. In der Praxis scheint's also aufwendiger zu sein. Daher möchte ich auch nicht in eine FabLab. Wollte "einfach nur mal eben" ein Teil drucken und nicht NOCH ein Hobby draus machen :grinning_face_with_smiling_eyes: