- Bremsscheiben und -beläge wurden lange nicht erneuert (der Verkäufer hat den Landy 2019 übernommen und es seitdem nicht erledigt). Die werde ich wohl innerhalb des nächsten Jahres austauschen müssen.
Bremsscheiben sollten ab der Verschleißgrenze gewechselt werden. Bremsbeläge entsprechend auch.
- Die Achskugeln waren etwas feucht. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann das auf Beschädigungen auf der Oberfläche zurückzuführen sein, durch die das Fett verstärkt austreten kann. Das muss ich auf jeden Fall überprüfen.
Feuchte Achskugeln entstehen durch Verschleiß / zuviel Spiel an den Kegelrollenlagern der Lagerung des Achsschenkelgehäuses. Oder durch Verschleiß am RWDR der Achskugel, weil deren Oberfläche gelitten hat.
- Die hintere Antriebswelle hat Spiel, das beim Lastwechsel deutlich höbar ist. Ich hatte da schnell in einer Landy-Gruppe gefragt bzw. habe nachgegoogelt und gelesen/geschrieben bekommen, dass das nichts wildes sei und das sich das recht einfach beheben lässt.
Die hintere Kardanwelle ist eigentlich unproblematisch. Die Gelenklager innerhalb des Kreuzgelenks können da eher das Problem sein. Oftmals ist es jedoch eher das Mittendifferential befreit von den vermaledeiten Gleitscheiben.
- Ein Teil des Landys wurde definitiv mit weiss überlackiert. Der jetzige Verkäufer hat das Fahrzeug 2019 direkt vom Autohaus gekauft. Auf Nachfrage, ob es ein Unfallfahrzeug gewesen sei (und es daher nachlackiert wurde), sagte er, ihm sei nichts bekannt. Wir haben die Möglichkeit erwogen, dass der Autohändler das Fahrzeug potentiell nachlackiert hat, um einen möglichst hohen Verkaufswert zu erzielen...
Verkaufslackierungen betreffen oftmals nicht das Dach, weil bei höheren Fahrzeugen kaum jemand nach einer Leiter fragt.
- Es gibt kein Scheckheft. Auch der Vorbesitzer hat keins geführt (Grund möglicherweise weiter unten). Der Verkäufer hat die Wartungsarbeiten selber mit Hilfe seines Opas durchgeführt.
Eintragungen in Checkheften bedeuten, dass viel Geld für kaum überprüfbare Gegenleistung geflossen ist. Wenn Wartungsarbeiten vom Verkäufer selbst vorgenommen wurden, steht diese Aussage für mich auf gleicher Höhe, wie die Eintragung im Wartungsheft des Konzerns. Unterschiede werden sich im Nachgang evtl. offenbaren. Jedoch sollte Opas Hilfe durchaus voreiliges Handeln unterbunden haben. Man weiß es nicht. Du wirst darüber sicherlich berichten!
Aufgrund dieser Mängel war es möglich, den Kaufpreis auf 29900 Euro herunterzuhandeln. Trotz der Mängel, hatte ich das Gefühl, dass das Fahrzeug anderweitig in sehr geplegtem Zustand ist und habe es direkt mitgenommen, was mir zusätzlich eine weitere längere Anfahrt erspart hat.
Mankos, die ich (leider erst) NACH dem Kauf festgestellt hatte:
- Die Hecktraverse ist rechts etwas eingedrückt - wahrscheinlich mal beim Zurücksetzten irgendwo leicht anditscht. Dadurch hat sich auch der Rahmen rechts unten minimal verzogen. Ich hoffe, dass sich das ausbessern lässt. Bei genauem Hinschauen sieht man es auch auf den Fotos, die ich im Originalpost eingestellt habe. Irgendwie habe ich das am Samstag übersehen...
Auf dem Foto ist das nicht gut zuerkennen! Wenn tatsächlich nur der rechte Ausleger der Hecktraverse eingeditscht ist, deutet das auf eine Reparatur der äußeren Hüllbleche hin. Unfallfrei war demnach die Fuhre eher nicht!
- Kurz nach Abfahrt und Abschluss des Kaufvertrages rief mich der Verkäufer an. Er hat übersehen, dass im Kaufvertrag angegeben werden muss, dass es ein Importfahrzeug ist. EZ 2013 in Spanien. 2014 wurde es in Deutschland angemeldet. Auf meinem Kaufvertrag ist bei "Das Fahrzeug ist ein Re-/Importfahrzeug" weder ja noch nein angekreuzt... Der Verkäufer hat mich gebeten, dort im Nachgang noch ja anzukreuzen, was ich noch nicht getan habe. Ich glaube nicht, dass es für mich einen Unterschied macht, ob es ein Importfahrzeug aus Spanien ist oder nicht. Trotzdem fühlt es sich irgendwie nach Arglist des Verkäufers an und hinterlässt bei mir ein mulmiges Gefühl.
Ich habe nicht die leiseste Ahnung warum der Verkäufer diesen Umstand zum Gegenstand des Verkaufs machen will. Aber vielleicht ist das für dich eine Option aus dem Vertrag wieder heraus zu kommen?
Arlo und Spineframe
In der FIN des Fahrzeugs taucht kein "EA" sondern ein "CA" auf. Nach Recherche bedeutet das, dass es im Jahr 2012 produziert wurde. Heisst das, ich habe zumindest noch nicht das "kostenoptimierte Zentraldifferential" drin?
Ja, bei deinem Differential können sich nur die Gleitscheiben bereits aufgelöst haben.
Arlo
Zum Thema Vorderachse: Wenn ich das richtig sehe, war das Produktionsjahr 2012 erst in der erweiterten Rückrufaktion 2023 mit einbezogen worden. Heisst das, der Verkäufer hat selbst die Brackets anbringen lassen und wusste somit über die Rückrufaktion Bescheid?
Was wäre nun dein Rat bezüglich der Vorderachse? Kann und sollte ich sie (auf eigene Kosten) austauschen lassen? Um welche Schweißnaht handelt es sich genau, die potentiell fehlerhaft ist? Dann schaue ich mir das mal genauer an und behalte diese im Auge. Wenn es die Möglichkeit gibt, die Vorderachse zu tauschen, dann würde ich mich damit glaube ich wohler fühlen... Ich habe viel mit dem Fahrzeug vor und keine Lust, in Südamerika/Afrika mit gebrochener Vorderachse (und schlimmer...) zu stehen, wenn es sich vermeiden lässt.
Die Schwachstellen befinden sich rechts und links zwischen Achskörper und Achsflansch. Also genau dort, wo du Dank der Verliersicherungen, nicht mehr hinschauen kannst.
Das Problem scheint zu sein, dass es keine reibgeschweißten Achsen mehr gibt!!!
Besten Dank für die zahlreichen Rückmeldungen. Es ist jetzt so, wie es ist...