Ich habe gerade einen Defender hier auf der Bühne in den eigentlich nur das von Kurt revidierte Getriebe rein sollte.
Jetzt steht die Baustelle erstmal, ich muß noch Teile bestellen.
Ich habe vieles fotografiert, die Pannen und Mängel sind schier endlos.
Ich liste das mal einfach auf und hänge ein paar Fotos an.
Ich erspare mir einfach jeden weiteren Kommentar, ihr werdet sehen was ich meine.
- Alle Schrauben an die man drankommt festgeballert bis kurz vor ab, Demontage mit 1m Mackerwerkzeug
- Schrauben wo man schlecht drankommt konnte ich teils mit der Hand raus drehen
- Zu lange und nicht originale Schrauben in zu kurze Sacklöcher gewürgt
- Kardanwellenmuttern teils durchgedreht, Demontage mit Flex und Druckluftsäge
- Dichtung zwischen Downpipe und Turbolader weggelassen und natürlich undicht
- Kabelbaumbefestigungen alle weggebogen oder abgerissen
- Getriebekabelbaum hängt lose neben dem Getriebe
- Sperrenkabel lose in den Stecker gefriemelt, Schalter im Getriebe lose und undicht
- Untersetzungsschalter nicht angeschlossen, Systemstecker fahrzeugseitig abgerissen
- Kabel vom Tachoantrieb "repariert" (verdrillt und mit Tesafilm isoliert)
- Motorkabelbaum hängt im Prinzip nur noch am Öldruckschalter weil alle Clips zerbrochen sind Kabelbinder scheint es dort nicht zu geben....
- Plusleitung zum Anlasser beschädigt weil falsch verlegt und eingeklemmt
- Hitzeschutzblech vom Turbolader so verbogen, daß das Wastegate klemmt. Da hat wohl einer draufgestanden
- Eingangswelle des Getriebes mit der Flex in Form gebracht, dadurch das Pilotlager komplett fratze
- Zentrierhülsen teilweise nicht drin. Die die drin waren sind so verbogen, daß das Getriebe nur mit 3 Leuten und Gewalt von der Glocke wollte
- Verbindung zwischen Schaltgetriebe dito, Trennen nur noch mit Hartholzkeilen und Vorschlaghammer möglich.
Ich habe die Glockenschrauben fast alle mit einem Meter Knebel aufmachen müssen. Die an die man schlecht dran kommt gingen zum Teil mit der Hand raus. Die Plusschraube vom Anlasser ist komplett zerwürgt und jetzt sitzt der Stehbolzen leider lose im Anlassergehäuse. Bei den Schrauben von der Downpipe habe ich bei jeder einzelnen Stoßgebete ausgesprochen, Wider Erwarten ist keine abgerissen, die Muttern sind aber alle Schrott.
Die ganze Gestängemimik von Sperre und Untersetzung wurde vom alten Getriebe übernommen, war aber falsch eingestellt und lose, die Untersetzung ging so halb rein, die Sperre überhaupt nicht. Das Blechteil mit den Einstellmuttern das direkt unten am Untersetzungsgehäuse sitzt ist komplett verbogen. Die Gummimanschette des Untersetzungshebels war rausgerutscht b.z.w. nicht richtig eingebaut, das ganze Gehäuse voll mit Fettpampe und Wasser.
Die Entlüftungen lagen übrigens sonstwo in der Gegend.
Die Ablasschraube des Schaltgetriebes habe ich erstmal freigemeißelt, die war seit gefühlten 100 Jahren nicht draußen. Dementsprechend kam aus dem Schaltgetriebe eine undefinierbare bräunliche aber immerhin ölige Flüssigkeit raus. Beim Verteilergetriebe ging immerhin die Schraube gut raus. Nach dem Trennen der beiden Getriebe sieht man deutlich die Reste der Diff-Anlaufscheiben im Eingangswellensimmerring liegen.
Die Getriebe sind aus Douz in Tunesien gerade mal 2000km auf Asphalt bis nach Hause gefahren, kein Meter Gelände mehr.
Das was da an den Ablassschrauben an Spänen hängt sieht eher nach 100.000km aus.
Wenn also mal jemand Lust verspürt richtig teuer ein paar tipptopp gebrauchte Getriebe zu erwerben und mal eben schnell über Nacht eingebaut zu bekommen, dem kann ich gerne den Kontakt zu einer vertrauenswürdigen Werkstatt in Douz / Tunesien vermitteln.