Durch die Verzahnung des Antriebsstrangs wollen die Achsen den Weg des geringsten Widerstands gehen. Beim Beschleunigen wollen sie mitdrehen, beim Rollen dann eben auch, nur entgegengesetzt.
Diese Freiheitsgrade haben die Achsen aber nicht, da die Längslenker diese Bewegungsrichtung verhindern.
Es sei denn, wie meine Vorredner kühn behaupteten, die Lager dieser Längslenker haben Spiel. Das ist also auf jeden Fall eine der möglichen Ursachen.
Es kann aber auch ein anderer Grund vorliegen. Das Rad mit dem höchsten Grip bestimmt wohin es lang geht. Das merkt man z.B. beim Einlenken mit einem Defender, der Nachspur hat. Ihr lenkt ein, das Fahrzeug folgt. Kurz nach dem Einlenken nickt das Fahrzeug zum Kurvenäußeren und verteilt die größte Last auf das äußere Vorderrad. Da dieses durch die Nachspur etwas zum Kurvenäußeren zeigt, untersteuert der Wagen etwas. Intuitiv lenkt ihr jetzt noch ein kleines bisschen nach, bis das äußere Rad ebenfalls auf der gewünschten Kurvenbahn läuft. Das passiert meistens, ohne das davon Notiz genommen wird. Geht ihr in der Kurve vom Gas, wird das äußere vordere Rad entlastet und dass innere vordere Rad kann wieder mehr mitreden (sprechen Räder? Singen tun sie ja manchmal). Der Wagen übersteuert und zieht plötzlich nach innen, da ja das kurveninnere Rad durch die Nachspur einen engeren Radius laufen möchte. Ihr öffnet automatisch etwas die Lenkung um auch in dieser Situation nachzusteuern.
Steht eine Deiner Achsen schief, z.B. weil ein Längslenker (gerne hinten) krumm ist oder ist der Wagen stark einseitig beladen, kann durch den Lastwechsel ebenfalls so ein Effekt auftreten. Durch den Lastwechsel wird schräg stehendes Rad (entweder vorne durch die Nachspur oder hinten durch den krummen Längslenker) mehr oder weniger belastet. Schon zieht er in die eine oder andere Richtung.
Gruß
AWo